Polizei schützt Club-Fans

Nach schlechten Erfahrungen Ende Mai und vor dem Pokalspiel in Dresden am Samstag herrscht Alarmstufe eins. FCN-Oberfan Bergmann appelliert: „Nicht provozieren lassen, fair bleiben“
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Sehen sich oft der Polizei gegenüber: Einige „Anhänger“ von Dynamo Dresden gelten als äußerst gewaltbereit.
dpa Sehen sich oft der Polizei gegenüber: Einige „Anhänger“ von Dynamo Dresden gelten als äußerst gewaltbereit.

Nach schlechten Erfahrungen Ende Mai und vor dem Pokalspiel in Dresden am Samstag herrscht Alarmstufe eins. FCN-Oberfan Bergmann appelliert: „Nicht provozieren lassen, fair bleiben“

NÜRNBERG/DRESDEN Die „Raststätte Dresdner Tor“ weckt bei Club-Fans schlimme Erinnerungen. Nach dem 3:0-Triumph am 28. Mai in der Aufstiegsrelegation bei Energie Cottbus wurde ein Bus mit Anhängern beim Zwischenstopp von ebendort lauernden Dynamo-Rabauken brutal attackiert. Am Samstag reist die rot-schwarze Karavane, rund 1500 Cluberer, wieder in den „Wilden Osten“. Es herrscht Alarmstufe eins.

Der DFB hat das Pokalduell zwischen dem Drittligisten und dem Erstliga-Rückkehrer aus der Noris mit der höchsten Sicherheitsstufe versehen. Die Polizei wird mit einigen Hundertschaften rund um das Rudolf-Harbig-Stadion präsent sein, um potenzielle Störenfriede dingfest zu machen.

Dynamo-Hooligans wollen "Stärke demonstrieren"

Auf ihrer Internetseite geben sich die sächsischen Ultras, die ihre Videos unter „ELBKAIDA.tv“ ins Netz stellen hämisch und martialisch. „Dresden grüßt seine Gäste“, steht auf einem – Obacht! – rot-schwarzen Banner, hinter dem sich ein zahlenmäßig bedrohlicher Mob versammelt hat. Hinweis auf den Treffpunkt um 12 Uhr am Altmarkt, ein paar hundert Meter vom Stadion entfernt, inklusive: „Kommt alle, um vor diesem wichtigen Spiel Stärke und Geschlossenheit zu demonstrieren!“ Wer da kein mulmiges Gefühl bekommt. . .

Um die Gefahr von Ausschreitungen bereits im Vorfeld zu minimieren, treffen sich die 20 aus Nürnberg avisierten Busse am „Dresdner Tor“. Diesmal auf der Südseite, diesmal nicht empfangen von gewaltbereiten Dynamos, sondern von der Polizei. „Etappenweise geht es im Konvoi unter Polizeischutz zum Stadion“, erklärt Jürgen „Beppo“ Bergmann, hauptamtlicher FCN-Fanbeauftragter. „Ich gehe davon aus, dass alles getan wurde und wird, damit wir ein friedliches Spiel erleben.

Am Stadion selbst wird eine am 3. Juli 2008 vom Stadtrat beschlossene „Polizeiverordnung der Landeshauptstadt Dresden zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung im Zusammenhang mit Fußballspielen im Stadion“ (PolVO) rigoros durchgesetzt. Fans ohne Karten können sich die Anreise sparen. Sie würden sofort zum Fall für die PolVO werden – die Partie ist ausverkauft.

FCN-Oberfan Bergmann empfiehlt: Besser undercover durch Dresden

Allen Cluberern, die per Pkw anreisen, empfiehlt Bergmann: „Folgt den Schildern P+R-Parkplätze ab der Ausfahrt ,Dresden Altstadt’, fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder Shuttle-Bussen zum Stadion.“ Und: „Ich rate dringend ab, in kleineren Gruppen im Club-Outfit die Innenstadt zu erkunden.“ Zugfahrer müssen zudem wissen, dass der Dresdner Hauptbahnhof am Samstag ab 18 Uhr wegen Bauarbeiten nicht bedient wird.

Ganz schön viel Stress für ein Fußballspiel. „Bitte unterstützt unseren Club lautstark und farbenfroh, lasst euch nicht provozieren, bleibt jederzeit fair“, appelliert Bergmann. Er weiß: „Die meisten Dresdner sind gastfreundlich und friedfertig.“ Aber eben leider nicht alle. Markus Löser

Mehr über den Club und wer bei der Auslosung zur zweiten Pokal-Runde in die Glückstrommel greifen darf, lesen Sie in der Wochenend-Ausgabe Ihrer Abendzeitung.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.