Polizei jagt den "Tyrannen" von Pleiskirchen

Erst Streit mit der Frau, dann jagt ihn die Polizei: Alois P. (60) aus Pleiskirchen ist tagelang auf der Flucht - dann stellt er sich. So lief der Krimi von Altötting.
Thomas Gautier |
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Menschenjagd mit schwerem Gerät: Ein gepanzertes Einsatzfahrzeug der Polizei am Mittwochabend bei Pleiskirchen (Kreis Altötting).
dpa Menschenjagd mit schwerem Gerät: Ein gepanzertes Einsatzfahrzeug der Polizei am Mittwochabend bei Pleiskirchen (Kreis Altötting).

Erst Streit mit der Frau, dann jagt ihn die Polizei: Alois P. (60) aus Pleiskirchen ist tagelang auf der Flucht - dann stellt er sich. So lief der Krimi von Altötting.

Pleiskirchen - Die Polizei suchte tagelang nach dem Landwirt und Jäger Alois P. (Name geändert). Bis Donnerstag um 15.30 Uhr gab es keine heiße Spur von dem Mann. Der 60-Jährige war am Mittwoch bewaffnet in einen Wald  bei Pleiskirchen im Landkreis Altötting geflohen.

Laut Polizei hatte er Tage zuvor seine Ehefrau bedroht. Als Polizisten ihn am Mittwoch zur Vernehmung abholen wollten, sei er in das Waldstück von der Größe 300 mal 300 Meter in der Nähe seines Hofs geflüchtet - mit einem Revolver, so ein Polizeisprecher gegenüber az-muenchen.de.

Rund 150 Polizisten hatten die Gegend um das kleine Dorf daraufhin umstellt und abgeriegelt - im Einsatz waren auch Spezialeinsatzkräfte, Hunde und Bereitschaftspolizisten.

Am Mittwochabend teilte der Anwalt von Alois P. mit, der Hobby-Jäger habe ihm seinen Revolver übergeben. Dann sei Alois P. wieder in den Wald geeilt. Sein Mandant wolle sich später der Polizei stellen, sagte der Anwalt.

Doch bis Donnerstagnachmittag war der Mann aus Pleiskirchen immer noch nicht zurück. Daheim ging er nicht ran. Die Polizei stellte weitere Waffen bei ihm sicher. Für die hatte er eine Genehmigung, so die Polizei. Ob das aber alle Waffen waren und ob Alois P. vielleicht doch noch bewaffnet herumlief, war am Donnerstagnachmittag nicht geklärt.

Streit mit seiner Frau hatte Alois P. nicht zum ersten Mal, sagt ein entfernter Verwandter zu az-muenchen.de: "Er tyrannisiert seine Familie". Das gehe seit Jahren so, immer wieder gebe es unter den Eheleuten Streit auf dem Hof. Die Frau sei auch schon öfter für ein paar Tage ausgezogen. Auch mit dem ältesten Sohn habe Alois P. kein gutes Verhältnis.

Alois P. gilt im Dorf als sehr jähzornig. "Er rastet hin und wieder aus", sagt der Verwandte, zum Beispiel auch gegenüber Vereinsmitgliedern im Dorf. Auch unter den Bauern gebe es "böses Blut", sagt der Mann. "Er ist gesellschaftlich nicht mehr tragbar".

Am Donnerstag um 15.30 Uhr stellt sich Alois P. bei einer Polizeiinspektion - sein Anwalt ist bei ihm. Die Jagd auf den Jäger ist vorbei - ohne Gewalt.

 

 

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