Polizei-Boss für längere Sperrzeit
Nürnbergs scheidender Polizeipräsident Gerhard Hauptmannl will Kneipen um 2 Uhr schließen
NÜRNBERG In der Diskussion um wachsenden nächtlichen Vandalismus in den Großstädten hat sich der scheidende Nürnberger Polizeipräsident Gerhard Hauptmannl für eine Verlängerung der Sperrzeit ausgesprochen. Die Sperrzeitverlängerung wäre allerdings nur ein Beitrag, um nächtliche Alkoholexzesse und Randale in den Griff zu bekommen, so Hauptmannl. Ergänzende Maßnahmen seien erforderlich, etwa im Bereich Bildung und Erziehung oder in der Jugendsozialarbeit.
Hauptmannl, der heute im historischen Rathaussaal in den Ruhestand verabschiedet wird, unterstützt damit die Forderung des Deutschen Städtetags. Der kommunale Dachverband hatte sich in den vergangenen Tagen für eine Rückkehr zur Sperrzeit zwischen 2 und 6 Uhr ausgesprochen.
Hauptmannl betonte, die Verkürzung der Sperrzeit auf eine Stunde habe das Ausgehverhalten vor allem jüngerer Menschen verändert – und damit die Polizei vor neue Probleme gestellt. „Die gehen jetzt zu Zeiten aus, in denen früher relative Ruhe herrschte und auch weniger Polizeikräfte im Einsatz sind.“
Die wachsende Gewalt im öffentlichen Raum sieht Hauptmannl derzeit als eine der größten Herausforderungen der Polizei. Damit die Einsatzkräfte dem gewachsen seien, müssten sie noch stärker als bisher Prioritäten setzen. Das sei auch schon deshalb notwendig, weil in den kommenden Jahren viele ältere Polizeibeamte in den Ruhestand gehen.
