Politikum Neptunbrunnen: Die Kontrahenten machen mobil

Der Meeresgott entzweit die CSU: JU-Chef Matthias Bauer greift Kreisvorstand Hans Paul Seel an
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Stadtrat Hans Paul Seel (li.) warnt vor dem Umzug, JU-Chef Matthias Bauer will den Brunnen am Hauptmarkt.
Langer, privat Stadtrat Hans Paul Seel (li.) warnt vor dem Umzug, JU-Chef Matthias Bauer will den Brunnen am Hauptmarkt.

Der Meeresgott entzweit die CSU: JU-Chef Matthias Bauer greift Kreisvorstand Hans Paul Seel an

NÜRNBERG Mega-Zoff in der Nürnberger CSU: Während der Wirtschafts-Flügel – unter anderem Stadtrat Hans Paul Seel und Wirtschaftsreferent Roland Fleck – den Umzug des Neptunbrunnens vom Stadtpark an den Hauptmarkt als „unverantwortlich“ (Seel) und teuere Schnapsidee abkanzeln, lassen die Befürworter nicht locker, allen voran die Junge Union.

Deren Kreisvorsitzender für Nürnberg-Nord, Matthias Bauer, betont die vermeintliche historische Verpflichtung: Nürnberg stehe beim Brunnen-Stifter Ludwig von Gerngros (1839-1916) im Wort, der der Stadt anno 1901 den Brunnen nur unter der Bedingung überlassen hatte, ihn auch am Hauptmarkt aufzustellen.

Bloß wusste der Mäzen nichts vom klammen städtischen Haushalt 109 Jahre nach seiner großzügigen Spende. Dass die Stadt nicht einfach so einen hohen sechsstelligen, gar siebenstelligen Betrag locker machen kann, ficht Bauer („Ich bin kein Haushaltsexperte“) nicht an. Aber: „Eine Umgestaltung des Hauptmarkts würde eventuell auch der Bund bezuschussen.“ Ob und wie ist allerdings völlig unklar. Die Junge Union erarbeite gerade ein Konzept, wo die Stadt anderweitig Gelder einsparen kann.

"Herr Seel spricht nicht im Namen der Mitglieder"

Was die Kosten angeht, setzt Bauer sogar noch eins drauf: „Wir brauchen für den Umzug auch ein neues Brunnenbecken“, das alte sei „unmöglich“.

Zwar gibt es zum Verbleib des Neptunbrunnens keine repräsentative Umfrage: Im Online-Voting der AZ-Leser liegen allerdings die Umzugsgegner mit knapp zwei Drittel Mehrheit vorne. Dennoch glaubt Bauer an „eine große Mehrheit“, die den Hauptmarkt umgestalten wolle und schießt scharf in Richtung Umzugsgegner unter den Parteifreunden: „Wenn Herr Seel als Kreisvorsitzender die Pläne ablehnt, spricht er nicht im Namen der Mitglieder.“ Das Thema sei im Kreisvorstand nie debattiert worden.

Der Streit nimmt jetzt an Schärfe zu: Nachdem sich am Donnerstag unter der Ägide der CSU-Mitglieder Joachim Thiel und André Freud der Verein „Neptunbrunnen zurück auf den Hauptmarkt“ gegründet hat, machen nun auch die Stadtpark-Fans mobil: Die Gegenbewegung „Neptun bleibt im Stadtpark“ lädt am Mittwoch (17.30 Uhr) in den Marientorzwinger (Lorenzerstraße 33) ein.

Steffen Windschall

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.