Playoff-K.o.: Aber die Tiger sehen Land
Sabo im Fan-Bus und in der Kabine. Heute trifft Sportdirektor Sykora Insolvenz-Verwalter Böhm. Klares Bekenntnis von Fical & Co zu Nürnberg. Brockmann lobt die trotz des Aus feiernden Fans
MANNHEIM Sportlich herrscht Klarheit: Die personell arg dezimierten Nürnberger Eishockey-Profis (die verletzten Scott King und Florian Keller wurden schmerzlich vermisst) haben sich gestern mit einer 2:5 (0:2, 1:2, 1:1)-Niederlage in Mannheim aus den Playoffs verabschiedet. Erhobenen Hauptes freilich, mit einer vor allem im Schlussakt kämpferisch durchaus eindrucksvollen Vorstellung. Zweimal keimte sogar Hoffnung auf, als Aleksander Polaczek (27.) und Michel Periard (44.) auf 1:3 respektive 2:4 verkürzen konnten.
Petr Fical: "Brutal"
„Brutal“ nicht nur für Petr Fical, „sehr bitter“. Auch für die knapp 200 Tigers-Fans. Die feierten ihre Mannschaft in Mannheim trotzdem. Überhaupt: „Die Fans sind in dieser, für uns alle sehr schwierigen Situation immer hinter uns gestanden“, sagte Trainer Andreas Brockmann artig danke. Verbunden mit der Hoffnung, „dass jetzt möglichst bald eine Entscheidung fällt.“
Darüber nämlich, ob – und wenn ja – wie es mit dem Profi-Eishockey in Nürnberg weitergeht. Zehn Spieler (Mayr, die Leeb-Brüder, Fical, Ancicka, Cespiva, Peacock, Grygiel, Ondruschka, Nasreddine) sind vertraglich noch gebunden, und die meisten würden auch gern bleiben. Wie Fical, der „so etwas in meiner Karriere noch nicht erlebt“ hat, aber klar sagt: „Natürlich will ich in Nürnberg weitermachen.“ Oder Patrick Ehelechner, der seit Monaten mit einem Kreuzbandriss auf Eis liegt und den sich Brockmann durchaus als künftige Nummer eins im Tiger-Kasten vorstellen könnte.
Positive Signale von Thomas Sabo
Heute könnte etwas Licht ins Dunkel kommen, da hat Sportdirektor Otto Sykora ein Gespräch mit Insolvenzverwalter Volker Böhm, bis Mittwoch soll dann Klarheit herrschen. Sykora: „Wir müssen ja den Spielern so langsam mal sagen können, was los ist.“ Gestern gab’s nach dem Spiel angeblich schon mal positive Signale von Thomas Sabo. Der neue starke Nürnberger Eismann war mit dem Fan-Bus angereist und schaute nach dem Spiel in der Kabine vorbei – danke sagen für Einsatz, Engagement, Moral und Charakter der Tiger in einer chaotischen Saison. G. Schmid/M.R.
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