Platznot: Nürnberg braucht ein nagelneues Gymnasium...

...weil 1400 Plätze fehlen. Die Berufschule weicht ins alte „Tempo“-Haus aus.
NÜRNBERG 88 Millionen Euro investiert die Stadt Nürnberg in den Aus- und Neubau von Schulen. Viel Geld. Doch es reicht nicht aus, um alle Engpässe zu beheben. An den Gymnasien in der Stadt werden in diesem Schuljahr 12043 Schüler unterrichtet, doch die Kapazität der Schulen liegt nur bei 10.600. „Um das auszugleichen, bräuchten wir eigentlich ein großes Gymnasium zusätzlich“, rechnet Schulbürgermeister Klemens Gsell (CSU) vor.
Auch bei den Realschulen und Fachoberschulen gibt es Platzprobleme. Nur bei den Berufsschulen hat sich die Situation entspannt, weil die Stadt das ehemalige „Tempo“-Haus in der Schoppershofstraße als zusätzliches Schulhaus für 51 Klassen angemietet hat.
„Der schulische Bereich ist ein Schwerpunkt der städtischen Investitionen“, sagt Gsell. „Wir haben hohen Nachholbedarf und viele Projekte in der Pipeline.“ Ob in Nürnberg allerdings ein nagelneues Gymnasium gebaut werden soll, lässt er offen. „Dafür spricht, dass an vielen bestehenden Schulen keine Möglichkeit zu einer Erweiterung besteht. Dagegen, dass mit einem neuen Gymnasium nur eine oder zwei Fachrichtungen bedient werden können.“
Ein Ausweichen auf Hauptschul-Gebäude sei nicht möglich, weil die ebenfalls gut ausgelastet sind. „Denn die Klassen sind jetzt viel kleiner als noch vor zehn Jahren.“
Die 88 Millionen Euro werden für die Sanierung von Fenstern, Dächern und Heizungsanlagen verwendet, für Erweiterungsbauten, neue Sportanlagen und Turnhallen, die Verbesserung des Brandschutzes.
Außerdem werden für 110 Millionen Euro zwei Schulen und zwei Turnhallen und ein Erweiterungsbau von einem privaten Bauträger neu errichtet. Die Stadt mietet diese für 25 Jahre zurück – vielleicht ein Finanzierungsmodell für das neue Gymnasium? mir