Pkw fliegt gegen Haus – Fahrer tot
GRAFENRICHT - Der 19-Jährige war mit hohem Tempo vor der Polizei geflüchtet. Die wilde Fahrt endete im Vorgarten eines fast neuen Hauses. Der Fahrer starb.
Ein riesiges Loch klafft in eine Außenmauer des Hauses Grafenricht 17 in Stulln (Landkreis Schwandorf). Das Geländer im Treppenhaus des erst vor zwei Jahren fertig gewordenen Hauses existiert nicht mehr, auch von der Toilette im Erdgeschoss und von der Haustür sind nur Trümmer übrig. „Hier schaut es aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen“, sagt Feuerwehrmann Christoph Bierner (28). Es ist das Haus seiner Schwester, in dem in der Nacht zum Samstag eine Flucht vor der Polizei ein tragisches Ende nahm.
Das Auto kam von der Straße ab, durchbrach eine Mauer, flog durch den Vorgarten
Polizeistreife aus Nabburg ein Mazda aufgefallen, der in Schlangenlinien fuhr. Die Polizisten schalteten ihre Blaulichtanlage ein, forderten den Fahrer auf, anzuhalten. Doch der junge Fahrer – ein 19-Jähriger aus dem Landkreis – gab Gas und raste davon. Im Ortsteil Stulln-Grafenricht fuhr er mit etwa 100 Sachen in die scharfe Linkskurve, an der das Haus steht. Das Auto kam von der Straße ab, durchbrach eine Gartenmauer, flog durch den Vorgarten und prallte schließlich in hohem Bogen gegen das Haus. Dort blieb der Mazda auf dem Dach liegen, der Motor qualmte.
„Ich bin zu dem Verletzten ins Auto gekrochen, er war eingeklemmt, aber noch ansprechbar“, sagt Feuerwehrmann Bierner. Doch wenig später erlag der 19-Jährige seinen schweren Verletzungen. Im Haus wurde wie durch ein Wunder niemand verletzt: „Zum Glück schliefen meine Schwester und ihr Freund oben. Sie hätten tot sein können“, sagt Christoph Bierner fassunglos. Warum der junge Mann vor der Polizei geflüchtet war, ist noch unklar. Eine Leichenblut-Entnahme soll Gewissheit bringen, wie stark er alkoholisiert war.
Nina Job
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