Piloten-Streik: Reisende in Nürnberg bleiben cool

Die meisten Lufthansa-Passagiere hatten sich informiert und wichen zum Beispiel auf die Bahn aus.
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Die Anzeigetafel am Nürnberger Flughafen verzeichnete am Montag nur wenige Ausfälle.
dpa Die Anzeigetafel am Nürnberger Flughafen verzeichnete am Montag nur wenige Ausfälle.

Die meisten Lufthansa-Passagiere hatten sich informiert und wichen zum Beispiel auf die Bahn aus.

NÜRNBERG/MÜNCHEN Stell Dir vor, es ist Streik – und kaum einen trifft’s! Der Piloten-Ausstand bei der Lufthansa hat am Montag zwar an den Flughäfen in Nürnberg und München für Flugausfälle gesorgt. Das befürchtete Chaos mit langen Schlangen an den Schaltern blieb aber aus! Viele Passagiere hatten sich über die Streiks und über den Notflugplan informiert, hatten umgebucht, waren auf die Bahn umgestiegen oder ließen ihre Reise ausfallen. Die Abflughallen und die Parkplätze blieben deutlich leerer als sonst.

Die Pilotenvereinigung Cockpit hatte um Mitternacht ihren auf vier Tage angelegten Streik begonnen, zu dem insgesamt 4000 Lufthansa-Piloten aufgerufen sind. Sie kämpfen vor allem für die Sicherung ihrer Arbeitsplätze. Nach dem Sonderflugplan der Lufthansa würden rund 3200 Flüge bis einschließlich Donnerstag ausfallen. Es wäre der größte Streik in der Geschichte der deutschen Luftfahrt. Betroffen sind neben Nürnberg und München vor allem der größte deutsche Flughafen in Frankfurt sowie die Airports in Düsseldorf, Berlin, Hamburg und weitere kleine Flughäfen. Die Lufthansa ging davon aus, dass rund 40 Prozent der Flüge entfielen.

Am Nürnberger Flughafen fielen sieben der geplanten 25 Flüge aus. Davon betroffen waren Flüge nach Berlin, Frankfurt, München und Paris, sagte Airport-Sprecher Reto Manitz. Die Situation am Flughafen sei aber dennoch ruhig gewesen. „Die Passagiere waren informiert und nicht überrascht.“

Die Passagiere nahmen die Streiks gelassen

An normalen Tagen zählt München als zweitgrößter deutscher Flughafen insgesamt rund 700 Starts und Landungen von Lufthansa-Jets, davon dürften rund 300 ausfallen, sagte ein Flughafen-Sprecher. Auch die Lufthansa stellte keine Häufung von Beschwerden verärgerter Passagiere fest, an den Umbuchungsschaltern sei nicht mehr los gewesen, als sonst.

Die Lufthansa hält die Streiks für unverhältnismäßig. Sie wehrt sich vor Gericht gegen den Arbeitskampf. Die Airline reichte gestern einen Antrag auf einstweilige Verfügung ein. Richterin Silke Kohlschitter regte an, dass sich die Tarifpartner möglichst schnell und ohne Vorbehalte wieder an den Verhandlungstisch setzen. Lufthansa und Vereinigung Cockpit zogen sich zu Beratungen zurück. Das Ergebnis stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest.

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