Pfusch! Millionen-Panne bei U-Bahn

Die Gleise sind locker. 1400 Anker müssen nun ausgetauscht werden. Offensichtlich wurden die falschen Teile eingebaut. Die Kosten die sich daraus ergeben, dürften in die Millionen gehen. Nun steht ein Ersatzverkehr mit Bussen parat.
von  Abendzeitung
U-Bahn-Bauer Karlheinz Gunzelmann mit einem alten (re.) und einem neuen Ankerbolzen. 1400 werden im Dreischicht-Betrieb ersetzt.
U-Bahn-Bauer Karlheinz Gunzelmann mit einem alten (re.) und einem neuen Ankerbolzen. 1400 werden im Dreischicht-Betrieb ersetzt. © Bayernpress

Die Gleise sind locker. 1400 Anker müssen nun ausgetauscht werden. Offensichtlich wurden die falschen Teile eingebaut. Die Kosten die sich daraus ergeben, dürften in die Millionen gehen. Nun steht ein Ersatzverkehr mit Bussen parat.

FÜRTH Gefährlicher Pfusch beim U-Bahn-Bau in Fürth! Auf der U1 zwischen Stadthalle und Klinikum Fürth haben sich die Anker gelockert, die eigentlich die Schienen halten sollen. Die Baufirma hatte falsche Teile eingebaut! Bei einer Routinekontrolle ist aufgefallen, dass die Anker nicht mehr fest sind. Die U-Bahnen durften aus Sicherheitsgründen nicht mehr schneller als Tempo 40 fahren. Derzeit ist die U1 in Fürth zwischen Rathaus und Hardhöhe gesperrt, weil 1400 defekte Anker ausgetauscht werden.

Ein Schaden, dessen Folgekosten in die Millionen gehen dürften. Denn der Ersatzverkehr muss mit Bussen organisiert werden. Außerdem entgehen der Fürther infra Einnahmen aus dem Fahrkartenverkauf. „Das ist eine sehr aufwändige Geschichte. Aber der Ersatzverkehr funktioniert zum Glück reibungslos, weil wir die Arbeiten in die Ferien gelegt haben“, sagt infra-Projektleiter Manfred Pirkl. Allerdings sind die Fahrgäste in den Ersatzbussen länger unterwegs.

Schluss nach vier Jahren

Nicht einmal vier Jahre haben die alten Anker auf der 900 Meter langen Strecke von der Stadthalle bis zum Klinikum gehalten. Sie waren nicht fachgerecht verlegt worden. Außerdem hatten sie keine Gummidämpfung, die dafür sorgen soll, dass sich die etwa 20 Zentimeter langen Bolzen durch Vibrationen nicht lockern können.

„Das sind alles Gewährleistungsarbeiten. Bei uns bleiben keine Kosten“, erläutert Pirkl. Vor allem an den Weichen werden die alten Anker herausgebohrt und die neuen Bauteile mit einem hochfesten Spezialkleber im Betonbett verbunden.

Bis Freitag sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. „Wir liegen gut im Zeitplan“, sagt U-Bahn-Experte Pirkl. Ab Samstag soll die U-Bahn wieder ihren Normalbetrieb aufnehmen.

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