Pfusch-Alarm: Kornmarkt sinkt ab
Nur fünf Jahre nach Edel-Sanierung muss nachgebessert werden. 2,1 Millionen kostete damals der Umbau. Schuld an der Misere sei die Tiefgarage, die vor 30 Jahren gebaut wurde.
NÜRNBERG Vor fünf Jahren wurde der Kornmarkt hergerichtet. 2,1 Millionen Euro kostete die Komplett-Sanierung des Platzes inklusive schwarz-grau gestreiftem Edel-Pflaster und Spielbrunnen vor dem Germanischen Nationalmuseum. Doch jetzt muss schon wieder teuer nachgebessert werden. Der Untergrund hat sich gesenkt. Ab 14. April ist der Platz für mehrere Wochen gesperrt. Mindestens 330000 Euro wird für die aufwändige Reparatur kosten.
Schuld daran, so das Baureferat, sei der Bau der Tiefgarage unter dem Kornmarkt vor über 30 Jahren. Damals wurde die Baugrube mit Hölzern abgestützt. Diese sind jetzt vermodert – es entstanden gefährliche Hohlräume. Der Untergrund kam ins Rutschen. Mit dramatischen Folgen. Das Pflaster brach und es entstanden Löcher. Auf einer Länge von 110 und einer Breite von vier Metern wird der Platz nun bis in eine Tiefe von sechs Metern saniert. Dazu werden in den Untergrund Löcher gebohrt, die mit Spezialkunststoff ausgefüllt werden.
Dadurch wird der Boden stabilisiert. „Kleinere Mulden können wir damit ausgleichen“, so ein Mitarbeiter aus dem Tiefbauamt. Um die tieferen Löcher zu stopfen, muss der Kornmarkt hier jedoch aufgebuddelt werden.
Was zu Terminproblemen führt. Denn am 1. Mai demonstrieren die Gewerkschaften am Kornmarkt. Die Bauarbeiten müssen deshalb ruhen.
Peinlicher Pfusch am Bau? Das Tiefbauamt streitet das energisch ab. „Bei der Sanierung von fünf Jahren war der Untergrund noch stabil. Es war nicht abzusehen, dass sich der Boden senkt“, versichert der Fachmann aus dem Tiefbauamt.
mir
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