Pfleiderer will erneut mit Banken verhandeln
NEUMARKT - Das Neumarkter Unternehmen ist angeschlagen und braucht neues Geld.
Der angeschlagene Bau- und Möbelzulieferer Pfleiderer wird möglicherweise erneut mit den Banken über die Kreditbedingungen verhandeln müssen. Es sei nicht ausgeschlossen, dass das Unternehmen aufgrund der schwierigen Marktlage vereinbarte Kennzahlen künftig nicht einhalten kann, teilte die Pfleiderer AG am Donnerstag in Neumarkt in der Oberpfalz mit. „Dies würde zu einer Verteuerung oder gar Fälligstellung von Kreditlinien führen. Im Extremfall könnte sich dies als bestandsgefährdend erweisen.“ Der Vorstand rechnet allerdings damit, dass dann wie erst Anfang 2010 eine Fortsetzung der Finanzierung vereinbart werden kann.
„Dies würde zu einer Verteuerung oder gar Fälligstellung von Kreditlinien führen. Im Extremfall könnte sich dies als bestandsgefährdend erweisen.“ Der Vorstand rechnet allerdings damit, dass dann wie erst Anfang 2010 eine Fortsetzung der Finanzierung vereinbart werden kann.
Der Bau- und Möbelzulieferer Pfleiderer hatte zuvor bekannt gegeben, dass der wegen Überkapazitäten zwei weitere Fabriken schließen will. Betroffen sind die Werke im hessischen Nidda und im thüringischen Saalburg-Ebersdorf mit insgesamt rund 300 Mitarbeitern. Außer an den beiden Produktionsstandorten wird die Entscheidung voraussichtlich auch einigen Verwaltungsmitarbeitern in Gütersloh oder in der Unternehmenszentrale Neumarkt den Job kosten.
Es gibt keine Alternative zu den Werksschließungen
Erst im Oktober hatte das Unternehmen seinen Standort im baden-württembergischen Gschwend mit 93 Mitarbeitern dichtgemacht. In allen drei Fällen begründet Pfleiderer den Schritt mit Überkapazitäten bei der Herstellung von Rohspanplatten und mitteldichten Faserplatten (MDF). Der für die deutschen Standorte zuständige Pfleiderer-Geschäftsführer Michael Wolff sagte, dass es wegen der gesunkenen Nachfrage in Westeuropa mittelfristig bis zu 15 Prozent zu viel Produktionskapazität gebe.
Das MDF-Werk Nidda, wo derzeit noch etwa 150 Mitarbeiter beschäftigt sind, hatte Pfleiderer 2004 vom insolventen Konkurrenten Hornitex übernommen. Dort und in Ebersdorf will der Konzern nun mit den Betriebsräten über die Schließung der Fabriken verhandeln. Einen genauen Zeitpunkt dafür gebe es noch nicht, sagte Wolff. „Es hängt davon ab, wie wir in den Beratungen vorwärtskommen.“
Wolff geht davon aus, dass es keine Alternative zu einer kompletten Schließung der zwei Werke gibt. „Eine Verkleinerung des Standortes Nidda ist ohnehin nicht mehr möglich“, meinte er. Schon während der Hornitex-Insolvenz sei die Fabrik verkleinert worden, zudem sei es im Pfleiderer Werksverbund eine ältere Anlage mit geringerer Produktivität. Auch für die Rohspan-Produktion in Ebersdorf sieht er keine Perspektive. „Die Nachfrage ist so gering derzeit, dass wir dort keine auskömmlichen Preise bekommen.“
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