Pflegeheim-Skandal: Oma stürzt aus kaputtem Rollstuhl – tot!

Kripo und Staatsanwaltschaft ermitteln die genauen Todesumstände. Auch im Schwabacher Krankenhaus lief in diesem Fall nicht alles glatt.
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In diesem privaten Pflegeheim in Schwabach stürzte eine betagte Bewohnerin mit ihrem defekten Rollstuhl über eine Treppe in den Tod. Kripo und Staatsanwaltschaft ermitteln derzeit die genauen Todesumstände.
bayernpress In diesem privaten Pflegeheim in Schwabach stürzte eine betagte Bewohnerin mit ihrem defekten Rollstuhl über eine Treppe in den Tod. Kripo und Staatsanwaltschaft ermitteln derzeit die genauen Todesumstände.

Kripo und Staatsanwaltschaft ermitteln die genauen Todesumstände. Auch im Schwabacher Krankenhaus lief in diesem Fall nicht alles glatt.

SCHWABACH Neuer Heim-Skandal: Haarsträubende Zustände in einem Schwabacher Altenstift haben allem Anschein nach zum Tod einer pflegebedürftigen Frau (79) geführt: Oma Anna B.* (Name geändert) stürzte mit ihrem defekten Rollstuhl eine Treppe hinunter und verletzte sich so schwer, dass sie wenige Tage später starb. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln.

Die Feststellbremse war defekt

Allein die Tatsache, dass die betagte Dame ohne Aufsicht mit ihrem Rollstuhl herumfahren konnte, lässt auf ein hohes Maß an Sorglosigkeit schließen. Die Frau war bereits vor wenigen Monaten einmal damit die Treppe hinabgestürzt.

Den bisherigen Ermittlungen zufolge hätte sie die Stufen, die ihr jetzt zum Verhängnis wurden, eigentlich gar nicht erreichen dürfen. Sie liegen in einem Gebäudeteil, der durch eine Feuerschutztür abgetrennt ist. Sie hätte verschlossen sein müssen, ließ sich jedoch leicht öffnen. Ein weiterer Faktor, der den fatalen Treppensturz womöglich begünstigt hat: Die Feststellbremse des Rollstuhls war defekt. Ob dieser Mangel bereits beim ersten Unfall bestand und nicht repariert wurde, ist Gegenstand der Ermittlungen.

Wirbelsäulenbrüche und eine Einblutung im Gehirn übersehen

Das bisherige Ergebnis der amtlichen Nachforschungen wirft aber nicht nur einen dunklen Schatten auf die Zustände im Heim. Auch das Schwabacher Krankenhaus macht alles andere als eine gute Figur. Denn der zweite Teil des Dramas spielte sich dort ab. Bei der Untersuchung von Anna B. wurden nach AZ-Informationen zwei Wirbelsäulenbrüche übersehen – und auch eine Einblutung im Gehirn. Bereits einen Tag nach ihrer Einlieferung wurde die Frau wieder ins Pflegeheim zurückgebracht. Dort begann sie wenige Stunden später zu kollabieren und wurde erneut in die Klinik gebracht. Erst jetzt wurden ihre schweren Verletzungen diagnostiziert. Zu spät. Sie starb kurz darauf.

Ein Sprecher der Justizbehörden erklärte, dass erst die genauen Todesumstände geklärt werden müssen, um dann zu entscheiden, ob weitere strafrechtliche Schritte eingeleitet werden. Der Betreiber des Pflegeheims sagte zur AZ: „Auch ich bin an einer umfassenden Aufklärung interessiert. Der Tod der Frau tut mir sehr leid.“ Helmut Reister

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