Perverser missbraucht Baby! Jetzt will er sich an nichts erinnern...
NÜRNBERG - An einer Puppe muss Pjotr (19) im Prozess vor dem Nürnberger Jugendgericht zeigen, wie er die kleine Anna (13 Monate) fesselte
„Es hat mir richtig weh getan, das Kind anzusehen“, erinnerte sich die Kinderärztin der Notaufnahme im Südklinikum. So etwas Erschütterndes hatte die Zeugin in 35 Dienstjahren nicht gesehen: „Mir war klar, dass es misshandelt und missbraucht worden ist. Ich dachte: Kind, was hast du leiden müssen!“ Als perverser Täter steht Pjotr K. (19) vor dem Nürnberger Jugendgericht. Der schlacksige Junge soll die erst 13 Monate junge Anna (Name geändert) geschlagen, gefesselt und dann vergewaltigt haben. Doch daran konnte er sich gestern angeblich nicht mehr erinnern. Nur dass das Baby an dem November-Mittag 2008 keinen Laut mehr von sich gab. Da rief er den Notarzt.
Das Drama spielte sich in der neuen Wohnung seiner Freundin (23) im Osten Nürnbergs ab. Die Mutter zweier Kinder (das Ältere lebt bei der Oma) war von Pjotr schwanger, ging arbeiten. Er hatte es nicht geschafft, einen Job zu finden, sollte derweil auf die kleine Anna aufpassen. Sie war ein richtiger Wonneproppen mit blonden Locken und hellblauen Augen. Immer fröhlich – bis Pjotr auftauchte. „War Ihnen die Kleine im Weg?“, fragte Richterin Gabriele Gemählich den patzig und verstockt reagierenden Angeklagten. „Nein“, behauptete er und lief rot an. „Das mit dem Fesseln gebe ich zu. Aber an all die hässlichen Sachen kann ich mich nicht erinnern.“
Warum er Anna Gurte umlegte, wisse er auch nicht mehr. An einer Babypuppe und mit gelben, in der Wohnung gefundenen Gurten musste er es demonstrieren. Die Schlinge eines Gurtes legte er um den Hals der Puppe, die Enden um ihre Hände. Zugezogen habe er nicht. Doch Anna hatte Striemen am Hals. Und: Spermaspuren wurden an Baby-Reinigungstüchern gefunden. Außerdem steckte die zitternde Kleine in pitschnasser Kleidung, als der Notarzt eintraf. „Ich hatte sie abgeduscht, weil sie die Augen verdreht hat“, behauptete Pjotr. Wollte er Spuren verwischen? Das Baby sei ihm heruntergefallen, behauptete er. Er verwickelte sich aber in Widersprüche, wurde festgenommen.
Die lebensgefährlich verletzte Anna (Blutergüsse im Kopf) hatte zahlreiche blaue Flecke. After und Schamlippen waren geweitet, aufgeschwollen und eingerissen. „Schauen Sie sich die Fotos an, dann haben Sie vielleicht Mitleid mit der Kleinen“, sagte die Richterin. Er blieb sitzen. Seiner Mutter schrieb er aus der U-Haft: „Für das, was ich gemacht habe, kriege ich eh fünf Jahre.“. Am Freitag soll Annas Mutter aussagen. Die Nebenklägerin ist auch Mutter seiner Tochter, die sie im März gebar. Es ist ihr drittes Kind. cis
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