Pensionär attackierte Prostituierte
Der Ex-Beamte (61) steht wegen versuchten Mordes vor dem Nürnberger Schwurgericht.
NÜRNBERG/FÜRTH Ist das Foto ein Beleg für seine Gleichgültigkeit? Der Mann, der sich so ordentlich die Frisur richtet, hat gerade versucht, eine Frau zu erstechen! Das Foto zeigt Friedrich F. (61), der nach der Attacke auf eine Prostituierte (38) in Fürth mit dem Aufzug flüchtete. Der lange Blick in die Spiegelwand wurde ihm zum Verhängnis. Die Überwachungskamera nahm alles auf, die Polizei fand mit dem Foto den Täter. Jetzt muss sich der ehemalige Beamte des Vermessungsamtes wegen Mordversuchs vor dem Nürnberger Schwurgericht verantworten.
Ein rätselhafter Fall: Was trieb den bislang unauffälligen, verheirateten Rentner aus der Nürnberger Nordstadt zu einer derart sadistischen Tat? Befriedigung seines Geschlechtstriebs nimmt die Staatsanwaltschaft als Motiv für den Angeklagten an, der am Freitag, 29. Februar 2008, um 11.30 Uhr bei der Afrikanerin in der Fürther Herrnstraße klingelte. Erst vier Tage arbeitete sie dort als Prostituierte.
„Hallo ich bin der Peter“, begrüßte sie der scheinbar so harmlose Rentner – und begann sofort mit der Attacke. Mit einem Elektroschock-Gerät wollte er sie ruhig stellen, es klappte nicht. Daraufhin stach er mit einem Messer auf ihre Brust ein. Die Frau wehrte sich in Todesangst, rettete sich auf ihren Balkon im vierten Stock und schrie dort gellend um Hilfe. Da flüchtete der Freier. Sein Opfer erlitt lebensgefährliche Verletzungen, tritt im Prozess ab dem 19. März als Nebenklägerin auf. cis