Pegel des Starnberger Sees nähert sich bisherigem Rekordstand

MÜNCHEN - Die Regenfälle der vergangenen Wochen haben den Starnberger See mehr als üblich anschwellen lassen. Der Pegelstand nähert sich mittlerweile sogar dem höchsten jemals gemessenen Wert.
Am Donnerstag lag der Seespiegel nur noch zehn Zentimeter unter dem Rekordstand von 1965, wie der Hochwassernachrichtendienst (HND) in München auf ddp-Anfrage mitteilte. Und es ist weiterer Regen angesagt.
Vor 45 Jahren wurde mit 585,12 Metern über dem Meeresspiegel der bisherige Höchststand des Starnberger Sees gemessen. Im Mittel liegt der Seespiegel etwa 584,22 Meter über dem Meeresspiegel. Am Wochenende hatte der Starnberger See bereits den Höchststand von 1999 überschritten.
Der Deutsche Wetterdienst sagte unterdessen weitere, wegen der Menge mitunter sogar unwetterartige Regenfälle für den Freistaat voraus. Da Tief Xenia nur langsam ostwärts ziehe, sorge die Kaltfront dafür, dass es in Bayern die Nacht zu Freitag hindurch regnen werde. Die Wetterexperten erwarten teils gewittrigen Dauerregen mit Niederschlagsmengen zwischen 50 und 80 Liter pro Quadratmeter bis Freitagabend.
Wegen des Hochwassers können die Ausflugsschiffe auf dem See bereits seit dem Wochenende nur noch in Starnberg und Tutzing anlegen. Der Fährverkehr zur Roseninsel musste nach Angeben der Bayerischen Schlösserverwaltung ganz eingestellt werden, weil die Anlegestege in den Fluten verschwunden sind und Uferwege überschwemmt wurden.
Da das Wasser aus dem Starnberger See über die Würm abfließt, wurde am Oberlauf des Flusses am Donnerstag die zweithöchste Meldestufe gemessen. Der hohe Pegelstand wirkt sich nach Angaben der Münchner Stadtverwaltung auch auf den Grundwasserspiegel in einzelnen Bereichen der bayerischen Landeshauptstadt aus.
Im Münchner Westen sei der Grundwasserpegel durch die Niederschläge der vergangenen Woche sprunghaft angestiegen. Er nähere sich den langjährigen Höchstständen. Das Referat für Gesundheit und Umwelt rät Bürgern deshalb, ihre Kellerräume zu kontrollieren.
ddp