Pause von der Hitze: Coole Orte in Bayern, an denen Sie abkühlen können
Haben Sie in den letzten Tagen auch so viel und ständig geschwitzt? Sommer kann schön, aber auch anstrengend sein. Deswegen hat sich die AZ auf die Suche nach Abkühlung in Bayern gemacht. Wo sind in den warmen Monaten kühle Stunden garantiert?
In Berchtesgaden zum Beispiel ist Eva Radmann vom Heilstollen überzeugt, gerade „sicher einen der kühlsten und angenehmsten Orte in Bayern“ vorweisen zu können. Auch andernorts kann man sich erfrischen und mitten im Sommer sogar bis zu null Grad erleben. Dann braucht man allerdings passende Kleidung zum Überziehen. Vom Schwitzen ins Frieren wäre ja auch nicht das Wahre.
Partnachklamm: Maximal 19 Grad
Die Partnachklamm ist weit über Bayern hinaus berühmt – dementsprechend gefragt ist das Naturspektakel aktuell. Vor allem an den Wochenenden. Aber auch an den Wochentagen gebe es regen Besucherverkehr, wie der Verantwortliche Rudi Achtner der AZ mitteilt. Der Pluspunkt in Hitze-Phasen: In der Partnachklamm habe es aktuell maximal 19 Grad. Eine Wohltat nach über 30 Grad vielerorten.

Achtner empfiehlt für einen entspannten Besuch ohne Gedränge: vor 10 Uhr losgehen oder aber nach 16.30 Uhr. Grundsätzlich geöffnet hat die Partnachklamm im Sommer bis 20 Uhr. Mit dem Rollator kann man laut Homepage nicht durchwandern, ebenso ist der Durchgang mit Kinderwägen, Buggys oder ähnlichem verboten.
Entstanden ist die Klamm vor mehreren Millionen Jahren. Damals höhlten Schmelzwasser und Geröll das harte Felsgestein aus. Übrig geblieben ist eine enge Schlucht. Ein aktueller Hangrutsch und die Sicherungsarbeiten durch ein Netz schränken den Besuch nicht ein.
Salzheilstollen: Konstant Vorfrühling
Der kühlste Ort in Berchtesgaden ist der Salzheilstollen, direkt neben dem Salzbergwerk, die Adresse dazu passend: Bergwerkstraße. Dort herrscht ein besonderes Meeresklima, das Körper, Geist und Seele guttut. Und vor allem auch den Atemwegen. Die Luftfeuchtigkeit liegt bei 85 Prozent, die Temperatur gleichbleibend bei 13 Grad. Man kann es kaum glauben, aber da braucht man auch im Hochsommer eine kuschelige Decke.

Zweimal am Tag wird in den Stollen gefahren, morgens für zwei Stunden unter dem Motto „Salzluft pur“, am Nachmittag gibt es Einfahrten mit Klangschalen, Meditationen und stimmungsvollen Konzerten.
Schellenberger Eishöhle: Abkühlung pur
Abkühlung vom Sommer-Stress? Ja, die gibt es in der Schellenberger Eishöhle im Berchtesgadener Land. Die Temperaturen dort liegen bei null Grad. Die Schellenberger Eishöhle ist die größte Eisschauhöhle Deutschlands und liegt auf 1570 Metern Höhe. Der zugehörige Parkplatz befindet sich zwischen Marktschellenberg und der Grenze zu Österreich an der B305. Auf der Homepage wird der Weg beschrieben: „Durch schattigen Hochwald nähert man sich nach rund 1,5 bis zwei Stunden der Baumgrenze, mit herrlichem Ausblick auf den Untersberg.“

Eine weitere Stunde braucht man bis zur Toni-Lenz-Hütte, von dort sind es noch 20 Minuten bis zur Eishöhle. Auf AZ-Anfrage teilt der Verein Höhlenkunde Schellenberg mit: Die Höhle ist täglich geöffnet, Führungen finden von 10 bis 16 Uhr statt, immer zur vollen Stunde.
Tropfsteinhöhle: Nur mit Führung
Die Tropfsteinhöhle Schulerloch im niederbayerischen Essing (Kreis Kelheim) ist von München etwa eine Stunde entfernt. Vom dazugehörigen Parkplatz geht man einen idyllischen Fußweg, beschattet von Buchen und mit Ruhebänken, etwa 20 Minuten zur Höhle. Ganz umsonst bekommt man schon Ausblicke ins Altmühltal. Wie kalt ist es in der Höhle? Konstant neun Grad!

Daher lautet der Rat der Verantwortlichen: entsprechende Kleidung mitbringen. Besucht werden kann die Höhle allerdings ausschließlich im Rahmen einer Führung. Diese beginnen ab 10 Uhr immer halbstündlich, Montag ist Ruhetag. Auf der Homepage heißt es: „Durch große Hallen und geräumige Kammern geht es zu den besonderen Tropfsteinbildungen – wie dem weltweit einmaligen Wasserbecken (Becherstalagmit).“
Forstenried: Im Wildpark strawanzen
Auch die Bayerischen Staatsforsten haben auf AZ-Nachfrage kühle Ausflugstipps parat. Zum Beispiel empfehlen sie einen Spaziergang durch den Wildpark Forstenried, dort könne man im Schatten alter Eichen entlang strawanzen und zugleich Wildschweine beobachten.

Zur Geschichte des Wildparks erklären die Bayerischen Staatsforsten: „Als 1399 Herzog Ludwig von Bayern-Ingolstadt den ‚Payrbrunner Forst’ kaufte, erwarb er damit das Kernstück einer künftigen Jagdlandschaft für das regierende Haus Wittelsbach.“ Deren Jagdtradition habe erst am 7. Oktober 1918 geendet, „als der zur Flucht gezwungene König Ludwig III. noch einen Hirsch erlegte“.
Eibenwald: „Schatztruhe der Natur“
Schatten unter Bäumen findet man im Paterzeller Eibenwald in Wessobrunn. Als „Schatztruhe der Natur“ bezeichnen die Staatsforsten diesen besonderen Wald. Er wurde demnach 1939 unter Naturschutz gestellt.

Dort stehen über 2000 ältere Eiben, ein Rundweg ist einen Kilometer lang und führt hindurch. Dazu informieren Klapptafeln über die seltene Baumart. Mit der Bahn fährt man bis Weilheim und dann mit dem Bus zum Zellsee. Von dort führt ein Forstweg in den Eibenwald. Oder: erst bis Peißenberg und dann mit dem Bus nach Paterzell (nähe Gasthaus Eibenwald).
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