Panzerknacker-Bande vor Gericht
Immer wieder mittags: Ein Jurist erbeutete mit seinen drei Komplizen über 90.000 Euro
NÜRNBERG Als Jurist verdiente er nur einen Hungerlohn. Da begann Petru S. (32) eine lukrativere Karriere – als Panzerknacker! Mit drei Komplizen erbeutete er in fünf Monaten über 90.000 Euro in Nürnberg und in der Fränkischen Schweiz. Wegen schweren Bandendiebstahls war das wortkarge Quartett am Mittwoch vor dem Nürnberger Landgericht angeklagt.
Nichts war vor ihnen sicher, wenn die drei Moldawier und ein Rumäne durch die Lande streiften. Sie stiegen nachts bei Firmen oder beim Mittagsläuten in Reihenhäusern ein, auch schon mal in einen Imbisswagen in Adelsdorf. Alles wurde mitgenommen – vom Bargeld über Laptops bis zur Kaffeesahne.
Der 31. Einbruch ging in die Hose
An einem Julimorgen 2009 suchten sie sogar das Rathaus in Stein heim, schlugen mehrere Glastüren kaputt und hebelten den Safe von der Wand. Mit einer Flex schnitten sie, wie in den meisten anderen der über 30 Fälle, die hintere Stahlwand des Tresors auf. Die magere Beute nach dem ganzen Aufwand: 210 Euro. Der angerichtete Schaden betrug mehr als das Zehnfache: 3000 Euro.
Auch das Bürogebäude eines Meerrettich-Herstellers in Baiersdorf wollte das Quartett plündern. Doch sie fanden nichts Wertvolles, richteten aber 1500 Euro Schaden an. In Nürnberg stiegen sie – immer mittags – über aufgehebelte Fenster in mehrere Villen ein, durchsuchten systematisch einen Raum nach dem anderen und nahmen auch hier alles Wertvolle mit: Schmuck, Mobiltelefone, Geld und DigitalKameras für über 10.000 Euro.
Bis sie beim 31. Einbruch in einem Haus gestört wurden und zu Fuß flüchteten. Anhand von Fuß- und DNA-Spuren im zurückgelassenen Wagen konnten zwei einschlägig vorbestrafte und polizeibekannte Täter – der Kraftfahrer Valeriu P. (34) und der Sportlehrer Oleg T. (33) – geschnappt und überführt werden.
Der Prozess geht weiter.cis
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