Panne zur Heimpremiere – aber Fans feiern die Eistiger
Nürnberger Eishockey-Cracks verlieren gegen die Hamburg Freezers trotz überzeugender Vorstellung mit 2:3 nach Penaltyschießen. Aber es herrscht weiter Zuversicht: „Wir haben viel Positives mitgenommen.“
NÜRNBERG Die Kulisse zur Saison-Heimpremiere war mit 3853 Zuschauern spärlich. Doch die Stimmung gemahnte beinahe an einen ausverkauften Nürnberger Eispalast. Denn die Cracks der Ice Tigers boten ihren Anhängern etwas fürs Geld, auch wenn am Ende von spannenden 60 Minuten plus Zugabe eine 2:3 (0:1, 2:0, 0:1/0:0)-Niederlage nach Penaltyschießen stand. „Wir haben zwar verloren, aber wir nehmen dennoch viel Positives aus den ersten beiden Spielen mit“, befand Tiger-Stürmer Adrian Grygiel.
Rückstand schnell weggesteckt
Es herrscht weiter Zuversicht im Tiger-Käfig. „Wir können es noch besser“, hatte Andreas Brockmann schon nach der 1:4-Auftaktniederlage in Mannheim versprochen. Und des Trainers Optimismus wurde bestätigt gegen eine runderneuerte Hamburger Truppe, die mit der Empfehlung eines 6:0-Spektakels gegen Straubing in den Tiger-Käfig kam. Neuzugang Eric Chouinard zeigte in seinem Nürnberger Premierenspiel, dass er die erhoffte Verstärkung sein kann. Und Adam Svoboda, der diesmal für Patrick Ehelechner im Kasten stand, war bestens postiert. Nur einmal im ersten Drittel kamen Svoboda und seine Verteidiger zu spät – beim Treffer zum Hamburger 1:0 durch Alexander Barta (8.). Dumm gelaufen, denn eigentlich hofften die Tiger-Fans auf das erste Tor, hatten doch die Noris-Cracks zu diesem Zeitpunkt einen Mann mehr auf dem Eis, nachdem Freezer Clarke Wilm wegen Haltens für zwei Minuten auf der Strafbank brummen musste.
Von Beginn an sahen die Zuschauer eine muntere Partie. Hohes Tempo, viel Spielfreude und Aktion vor den Toren zeugten vom hohen Unterhaltungswert der Partie. Einziges Manko in den ersten zwanzig Minuten aus Tiger-Sicht: Der Freezers-Kasten blieb erstmal sauber. Trotz der beiden Großchancen von Brad Leeb (9.) und Petr Fical (17.).
Aber, und dafür verdienten sich die Brockmänner wieder Respekt: Wie schon in Mannheim ließen sie sich von dem Rückstand nicht groß schocken. Einmal kräftig schütteln, und dann eiskalt im nächsten Durchgang zurückschlagen. Erst war es Florian Keller, der nach Vorarbeit von Morten Ask und Andre Savage den hochverdienten 1:1-Ausgleich erzielte (25.). Dann bewies Adrian Grygiel seinen Torriecher, als Dan Spang abzog, Hamburgs Keeper Jean-Marc Pelletier den Puck nicht unter Kontrolle bekam – und Grygiel sich nicht zweimal bitten ließ. 2:1 in Führung nach 37 Minuten, und die Nürnberger Anhänger feierten ihre Tiger-Meute so lautstark wie schon lange nicht mehr.
Leask hatte Siegtreffer auf dem Schläger
Auch im letzten Akt ging es weiter rauf und runter. Allerdings mit einem herben Dämpfer für die tapferen Nürnberger Eismänner. Von ihren Anhängern weiter angetrieben, stürmten die Hausherren unentwegt Richtung Hamburger Tor, doch jubeln durften die Freezers, als Richard Mueller urplötzlich zum 2:2 einlochte (48.).
Die Folge: Erst ging es in die fünfminütige Verlängerung, und weil im Nachsitzen keine Tore mehr fallen wollten – Tiger Rob Leask hatte den Siegtreffer auf dem Schläger, traf aber nur den Pfosten (62.) –, obendrein noch ins Penaltyschießen. Leider dann mit dem glücklicheren Ende für die Hamburg Freezers. Dank Jason King, der als einziger der insgesamt sechs Schützen traf. Fazit Brockmann: „Jetzt wird’s Zeit, dass wir Punkte machen“. Am besten schon nächstens Wochenende, wenn es gegen den bayerischen Rivalen Ingolstadt und dann gegen die Eisbären Berlin geht. Michael Rupp
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