Panne vor der Wahl: 3,2 Millionen fehlerhafte Stimmzettel gedruckt

MÜNCHEN - Was für eine Panne vor der Landtagswahl in Bayern: Rund 3,2 Millionen Stimmzettel wurden falsch gedruckt und müssen nun neu produziert werden. Wer für den teuren Lapsus verantwortlich ist, war zunächst noch unklar
Peinliche Panne vor der Wahl am 28. September: Wegen eines Fehlers mussten 3,2 Millionen Stimmzettel neu gedruckt werden. Betroffen sind die kleinen blauen Zettel, auf denen der Direktkandidat für den Bezirkstag angekreuzt wird. Die Auslieferung der falschen Wahlunterlagen, die an alle 29 Stimmkreise in Oberbayern gehen sollten, wurde sofort gestoppt. „In der Überschrift hat sich ein Fehler eingeschlichen“, gestand die Regierung von Oberbayern ein.
Beim Urnengang hätten die falschen Zettel so manchen Wähler wohl stutzig gemacht: Dort wo eigentlich „Bezirkstag“ stehen sollte, ist auf ihnen das Wort „Landtag“ zu lesen. Wer für den teuren Lapsus verantwortlich ist, war zunächst noch unklar. „In der Ursachenforschung sind wir noch nicht weiter gekommen“, erklärte Martin Schelter von der Regierung von Oberbayern.
Was die Panne kostete, darüber schweigt man sich bei der Behörde noch aus. Nur so viel: Der erste Fehldruck kostete den Angaben zufolge 46600 Euro. Als der Irrtum aufflog, wurde eine Privatdruckerei umgehend mit der Herstellung der neuen Stimmzettel beauftragt. Die nachgedruckten Exemplare sollten gestern zwar noch fertig werden und dann ab heute an die einzelnen Stimmkreise gehen. Trotzdem wird sich nun die Versendung der Briefwahlunterlagen, die seit Montag beantragt werden können, um einige Tage verzögern. „Die Durchführung der Wahl ist aber nicht in Gefahr“, versichterte Martin Schelter.
Entdeckt hatte den Fehler Christian Huber (35) – ein Mitarbeiter der Verwaltungsgemeinschaft Mammendorf. Als er die Stimmzettel auspackte, fiel sein Blick gleich auf die falsche Überschrift. Jetzt ist Huber der Held: „Mich haben schon Kollegen aus anderen Kommunen angerufen und gesagt: ,Toll, dass du das gemerkt hast!’“ Sogar ein Fernsehteam war da, um ihn zu befragen. Huber nimmt den Rummel gelassen – und freut sich, dass er noch rechtzeitig helfen konnte. „Wenn die Briefwahlunterlagen schon weg gewesen wären, dann wäre die Regierung von Oberbayern ganz schön ins Schwitzen geraten!“ [
Julia Lenders