Outdoor Survival Camp: Die reinste Wildnis!
Bei einem Outdoor Survival Camp ist man auf einmal wieder Jäger und Sammler: Da wo Fuchs und Hase sich "gute Nacht“ sagen, werden längst vergessene Urtriebe geweckt.
Der Rucksack ist gepackt, die Stiefel sind geschnürt und los geht es! Ausgestattet mit wetterfester Kleidung, Schlafsack und Isomatte, Messer, Taschenlampe, Kochgeschirr und Trinkwasser startet das Abenteuer "Outdoor Survival Camp“. Ein erfahrener Guide empfängt die abenteuerlustigen Großstädter, die Freiheit und Abenteuer spüren wollen. Für die kommenden 24 Stunden wird das geliebte Smartphone mit einem Kompass ausgetauscht und es geht ohne künstliche Hilfsmittel in die Wildnis. Das Bedürfnis nach dem Ursprünglichen und Einfachen scheint immer größer zu werden. Erfreuen sich doch Survival Camps immer größerer Beliebtheit. So bietet der Erlebnisexperte Jochen Schweizer fünf Outdoor-Überlebenserlebnisse, von einem mehrstündigen Workshop bis hin zu zwei Tagen, an 22 Orten in ganz Europa an, unter anderem auch in Bayern und Tirol – und die Nachfrage wächst.
Raus aus der Komfortzone und rein ins Abenteuer!
Bevor das Abenteuer startet, werden noch weitere wichtige Utensilien im Gepäck der Teilnehmer verstaut: Seile, Beile, Sägen und Spaten sowie Erste-Hilfe-Versorgung und Not-Essensrationen wandern in die Rucksäcke. Dann geht es los! Schon auf der Wanderung zu dem Punkt, wo das Nachtlager aufgeschlagen werden soll, zeigt sich, dass der großstadtdschungelerprobte Teilnehmer in der Natur mit Scheuklappen unterwegs ist. Immer wieder weißt der Guide auf Spuren im Wald hin: "Dort haben Bieber genagt“, "hier ist ein Reh durchs Unterholz gestreift“. Auch die gut getarnten Waldfreunde am Wegesrand bleiben dem geschulten Auge des Guides nicht verborgen: eine Eidechse beobachtet den seltsamen Trupp, der durchs Dickicht marschiert. Richtig, durchs Dickicht. Waldweg und GPS basierte Wanderkarten auf dem Handy stehen nicht auf dem Programm. Dafür eine laminierte Karte, ein Kompass und eine Priese Orientierungssinn. Keine Siri, die man schnell nach Rat fragen kann, keine beruhigende Navi-Stimme, die sanft darauf hinweist: "in 250 Metern, bitte links abbiegen!“. Das Smartphone hat Sendepause und liegt im Auto. Am Ziel angekommen, geht die Arbeit richtig los. Nun heißt es: Nachtlager bauen, für Nahrung sorgen und Feuer machen. Für das Nachtlager muss der Boden zunächst mit dem mitgebrachten Spaten geebnet werden, bevor es mit einer Plane, Zweigen und Blättern lauschig gemacht wird. Für die Feuerstelle wird eine Kuhle ausgehoben und Sitzsteine darum drapiert, während die anderen Teilnehmer schon Brennholz sammeln, hacken und spalten. Bilderbuchreif sieht der Scheiterhaufen aus, doch brennen tut er noch nicht. Wie soll er das auch ohne Grillanzünder und Feuerzeug? Der Outdoor-Guide hat natürlich mitgedacht: mit einem Mischstahl-Magnesium-Stift, dem "Firestarter“, erzeugt er Funken, welche die Birkenrinde, das Trockenholz und harzigem Kienspan in Brand stecken sollen. Und es funktioniert! Mit einem fröhlich knisternden Lagerfeuer sieht das Nachtlager schon viel vertrauter aus. Selbst eine Latrine wurde ausgehoben – so lässt es sich aushalten.
Auf Nahrungssuche in der Wildnis
Doch bevor das Waldlager zur Gemütlichkeit einlädt, muss für Abendessen gesorgt werden, auf dem Menü steht Forelle nach Art des Waldes. Während der ein oder andere Städter vielleicht schon mal eine Angel ins Wasser gehalten hat, haben die wenigsten schon mal einen Fisch getötet und ausgenommen. Die gibt es ja sonst küchenfertig im Supermarkt. Am besten in Stäbchenform. Es kostet einiges an Überwindung, sich mit diesen neuen Gedanken auseinanderzusetzen. Geduldig erklärt der Guide, wie man einen Fisch ausnimmt, so dass er dann auch schmeckt. Eingewickelt in mitgebrachtem Küchenpapier wird er so lange in die Glut gelegt, bis die äußerste Schicht des Küchenpapiers verbrannt ist. Lecker, so köstlich hat Forelle noch nie geschmeckt. Weiß man das Essen doch erst wirklich zu schätzen, wenn man sich bewusst macht, dass ein funktionierender Herd und Essen im Kühlschrank nicht selbstverständlich sind. Beseelt von dem Erlebnis wird nach dem Essen noch am Lagerfeuer gesessen und der Tag läuft noch einmal vor dem inneren Auge ab. Eindrücke werden ausgetauscht und alle Teilnehmer sind erstaunt, wie mit den einfachsten Dingen ein erfüllter Tag gelingt. Doch Abenteuer macht müde und so kuscheln sich nach und nach alle in die Feder – oder besser gesagt in die mit Plane geschützte Schlafstelle.
Aufwachen in der Natur
Von der Sonne gekitzelt wacht man, begleitet von Vogelgezwitscher, am nächsten Morgen inmitten der Natur wieder auf. Gestärkt von Stockbrot und Instantkaffee geht es weiter mit dem Survival Training: Techniken zum Seilknüpfen aus Wurzeln und Wasserfiltern mit Kohle werden erklärt. Abseilen wird geübt und Hangeltechniken gezeigt. Und man ertappt sich selber dabei, dass der erste Gedanke nicht mehr einem YouTube Tutorial gilt, sondern der Überlebensinstinkt angefixt ist.
Glücklich und müde geht es zurück in die Zivilisation. Die vergangenen 24 Stunden haben gezeigt: Wenn man darauf angewiesen ist, funktionieren die ureigenen Instinkte trotz der sonst so geliebten Technologien immer noch ganz gut.
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