Ottobock will Zugang zu Testprothesen beschleunigen

Der Prothesenhersteller Ottobock will den Zugang zu Testprothesen für Patienten beschleunigen. Dazu hat das Unternehmen aus dem südniedersächsischen Duderstadt das bayerische Unternehmen Romedis übernommen, wie Ottobock mitteilte. Die Firma aus der Nähe von Göttingen erweitert damit sein Portfolio um ein weiteres Verfahren zur Fertigung von Testschäften für Prothesen. Ottobock könne damit nun eine Alternative zum herkömmlichen Gipsabruck anbieten.
Konkret kann die Romedis-Technologie "Symphonie Aqua Polaris" die Anatomie eines Beinstumpfes sowie Knochenstrukturen oder Schmerzpunkte mit einem sogenannten hydrostatischen Druck erfassen. Dazu wird dem Patienten ein aus Kunstharz imprägnierter Glasfaserstrumpf über den Unterschenkelstumpf gezogen. Der ganze Vorgang dauere nicht mehr als zehn Minuten, sodass innerhalb einer Stunde ein komplett fertiger Testschaft erstellt werden könne.
Das neue Angebot ermöglicht den Angaben zufolge effizientere Arbeitsabläufe für Orthopädiefachkräfte, erklärte Ottobock. Zudem erlaube die Technik eine bessere Versorgung von Patienten in Wachstumsmärkten oder Krisengebieten. Die komplette Apparatur ist den Angaben nach in etwa so groß wie ein Industriestaubsauger. Romedis-Geschäftsführer Andreas Radspieler ergänzte, Ottobock habe die besten Voraussetzungen, "um die Technologie weiterzuentwickeln und zu skalieren".