Opfer auf Bahngleise gelegt: Haftstrafe für jahrelang vertuschten Mord
ANSBACH - Wegen eines als Selbstmord getarnten Mordes an einem Gelegenheitsarbeiter aus Nordbayern ist ein heute 34 Jahre alter Mann zu 15 Jahren Haft verurteilt worden. Er hatte sein Opfer auf Bahngleise gelegt. Nur durch Zufall war jetzt die Wahrheit ans Licht gekommen.
Das Landgericht Ansbach sah es als erwiesen an, dass der mehrfach einschlägig vorbestrafte Automechaniker den stark betrunkenen 49-Jährigen im August 2002 zunächst bewusstlos schlug, um ihn auszurauben, und sein Opfer anschließend zur Vertuschung der Tat auf Bahngleise legte. Dort wurde der Mann von einem Güterzug überrollt und enthauptet.
Zur Tatzeit war der 34-Jährige schwer alkohol- und drogenabhängig. Ein Gutachter bescheinigte ihm jedoch volle Schuldfähigkeit. Die Polizei legte die Tat 2002 zunächst als Selbstmord zu den Akten, da das Opfer bereits zwei Suizidversuche hinter sich hatte. Erst im Januar dieses Jahres brachte die Aussage eines Häftlings in einer anderen Angelegenheit die Polizei auf die Spur des 34-Jährigen. Dieser bestritt die Tat bis zuletzt.
Die Staatsanwaltschaft hatte lebenslange Haft gefordert, die Verteidigung dagegen aus Mangel an Beweisen auf Freispruch plädiert. Beide ließen es zunächst offen, ob sie gegen das Urteil in Revision gehen. (dpa)
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