Oma verzweifelt: Diese Wohnung ist der blanke Horror!
NÜRNBERG - Ekliger Schimmelpilz im Bad, aus der Steckdose läuft Wasser – und keiner fühlt sich verantwortlich für die furchtbaren Zustände
Der beißende Geruch steigt einem sofort in die Nase: Ekliger Schimmelpilz hat sich im winzigen Gäste-WC von Hedwig L. (69) breit gemacht. Im Bad ist der Rahmen so aufgequollen, dass die Tür sich nicht mehr schließen lässt. „Und wenn es regnet, tropft es aus der Steckdose!“, schildert die Rentnerin die Zustände in ihrer Vier-Zimmer-Wohnung im Nürnberger Stadtteil Sündersbühl. Doch der Vermieter, das laut eigener Homepage „führende deutsche Wohnungsunternehmen“ mit Sitz in Bochum, fühlt sich nicht zuständig. Die Oma Hedwig ist verzweifelt.
Der vierstöckige Flachdach-Bau, der 1970 bezugsfertig war, gehörte ursprünglich der Bahn. Vor ein paar Jahren wurde er verkauft. „Seitdem wird nichts mehr gemacht. Noch nicht mal die Hecken im Garten werden geschnitten“, schimpft Hedwig L., die seit 1970 im zweiten Stock wohnt. Doch wahre Kopfschmerzen bereitet ihr der Zustand in ihren Bädern. Seit Februar macht sich bei ihr die Feuchtigkeit breit – doch keiner will ihr helfen. „Ich werde immer weitergeleitet, jeder sagt, dass er nicht zuständig ist“, ärgert sich die Seniorin, „aber die sitzen in ihren trockenen Büros und müssen nicht noch 600 Euro Miete bezahlen.“
Auch die Mieter unter ihr seien betroffen, erklärt Hedwig L. Einer Nachbarin hätten die Vermieter erklärt, sie solle doch die Heizung aufdrehen. „Dabei ist im Gästeklo noch nicht mal eine!“, schimpft die Rentnerin, die bereits morgens Kopfschmerzen und Übelkeit plagen. Der reinste Horror. „Im Moment kann ich ja noch dauernd lüften – aber im Herbst geht das nicht mehr. Was soll dann werden?“, fragt sie. Aus Angst vor einer Kündigung traut sie sich jedoch nicht, die Miete zu mindern.
So bleibt ihr nur, immer wieder bei der kostenpflichtigen Vermieter-Hotline anzurufen. Einem Nachbarn hatten die wohl mal mitgeteilt, dass die scheinbar nötige Dach-Reparatur nicht erfolgen wird. „Die sagten: Wir haben kein Geld, das wird nicht gemacht.“ Die Firma war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
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