Ofen-König Kago: Hat er Schwarzgeld in der Schweiz?
Böser Verdacht: Kassierte seine Frau über eine Strohfirma ab, während das eigene Unternehmen Pleite ging?
NÜRNBERG Millionenzahlungen in die Schweiz, ein dubioses Dienstkonto: Der skandalgebeutelte Ofenbauer Karl-Heinz Kago aus Postbauer-Heng beschäftigt einmal mehr die Justiz.
Für Kago kommt’s immer dicker: Letztes Jahr wurden im Betrieb gefälschte Umwelt-Zertifikate gefunden. Im Februar 2010 meldete die Firma Insolvenz an. Im März ermittelte die Staatsanwaltschaft gegen zwei Kago-Mitarbeiter wegen Verdachts auf fahrlässige Tötung – ein Mädchen war vor der Steinplatte eines Ofenbausatzes erschlagen worden. Zudem soll Kago im großen Stil Schwarzarbeiter beschäftigt haben. Jetzt steht Kago wieder im Visier der Justiz: Nach einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ ermitteln Staatsanwaltschaft Nürnberg, deutsche Steuerfahnder und Schweizer Behörden gemeinsam. Im Fokus steht auch Luecie Kago, die Gattin des Kamin-Königs.
Die Pleite des Unternehmens und die damit verbundenen 750 Entlassungen, so der schlimme Verdacht, rühren daher, dass die Firma von einem Schweizer Vetrieb, der Uni-Vertriebs (UV) AG regelrecht ausgesaugt worden sei. Insider munkeln, hinter der UV AG stehe Kago selbst!
Aufs Schweizer Konto der Kagos, offiziell ein „Dienstkonto“ für den ehemaligen Chauffeur, gingen 2006 und 2007 monatlich hohe fünfstellige Beträge ein. Summen dieser Größenordnung wurden immer wieder vom Konto abgebucht – bar! Pikantes Detail: Luecie Kago hatte vollen Zugriff aufs Konto, sie selbst war für die UV AG tätig – „auf Basis einer Tagespauschale“ wiegelt UV-Geschäftsführer Olaf Bock ab.
Sollte sich die UV AG als Strohfirma entpuppen, wird Kago kaum erneut mit blauem Auge davon kommen. Steffen Windschall
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