Oettinger setzt auf Schlichtungsangebot der Gewerkschaft

Sinkender Absatz macht der Großbrauerei Oettinger zu schaffen. Die Arbeitnehmer kämpfen für höhere Löhne. Kommt es zu einem Schlichtungsverfahren?
AZ/dpa |
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Im Tarifstreit bei der Brauerei Oettinger legte die Gewerkschaft NGG nach eigenen Angaben nun ein Schlichtungsangebot vor.
Im Tarifstreit bei der Brauerei Oettinger legte die Gewerkschaft NGG nach eigenen Angaben nun ein Schlichtungsangebot vor. © Peter Kneffel/dpa
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Oettingen

Im laufenden Tarifkonflikt bei der Brauerei Oettinger begrüßt die Geschäftsführung ein Schlichtungsangebot der Gewerkschaft NGG - und hofft darauf, dass dies nicht nur ein Vorwand für weitere Streiks ist.

"Wir freuen uns über das Schlichtungsangebot der Gewerkschaft vom 30. August 2025. Schließlich hatten wir bereits die Woche zuvor selbst eine Schlichtung vorgeschlagen. Erstaunt hat uns jedoch der Zeitplan in diesem "Angebot"", sagte Geschäftsführer Stefan Blaschak nun auf Anfrage.

Die NGG habe den 5. September als Enddatum des Schlichtungsverfahrens festgelegt und drohe bei Nichteinhaltung mit weiteren Streiks, erklärte er. "Erfahrungsgemäß dauert ein Schlichtungsverfahren jedoch rund zwei bis drei Monate. Und vorab braucht es hierfür sowohl die Zusage eines Schlichters als auch ein mögliches Startdatum für die notwendige Schlichtungsvereinbarung." Beides habe im Schlichtungsangebot der Gewerkschaft nicht vorgelegen. "Wir sind zuversichtlich, dass es sich dennoch um ein ernst gemeintes Angebot der NGG handelt und nicht um einen Vorwand, um weiter zu streiken", betonte er.

Gewerkschaft: Haben Schlichtung angeboten

Die Gewerkschaft NGG hatte zuletzt mitgeteilt, man habe der Geschäftsführung eine freiwillige Schlichtung angeboten. Man erwarte "die unverzügliche Aufnahme der Schlichtungsgespräche in den nächsten Tagen", sagte NGG-Gewerkschaftssekretär Fouad Laghmouch. Er drohte aber bereits mit weiteren Arbeitsniederlegungen: "Sollten wir bis Ende der Woche keinen Durchbruch haben, werden wir ab dem 8. September die Arbeitskampfmaßnahmen wieder aufnehmen und zur Urabstimmung aufrufen", sagte Laghmouch. Nun müsse von Arbeitgeberseite ein ernsthaftes Entgeltangebot kommen und ein zeitnaher Abschluss folgen. Zudem solle für die Verhandlung ein Schlichter eingeschaltet werden. Hierfür habe die Gewerkschaft einen konkreten Vorschlag unterbreitet.

Proteste der Belegschaft

Am Hauptsitz der Brauerei im bayerischen Oettingen hatten kürzlich Dutzende Beschäftigte für einen "fairen Tarifabschluss" demonstrierten. Auch an den drei weiteren Standorten gab es demnach Proteste.

Oettinger hat bundesweit vier Betriebsstätten: in Oettingen, Mönchengladbach, Braunschweig und Walldorf, mit insgesamt 880 Beschäftigten. Das Unternehmen leidet wie die meisten deutschen Brauereien unter Absatzrückgängen - weitere Schrumpfung erwartet. Im kommenden Jahr will das Unternehmen deswegen seine Zweigbrauerei in Braunschweig schließen.

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