Oenning: Schmusekurs zwecks Jugendschutz

Des Club-Trainers Credo: „Es macht doch keinen Sinn, wenn vorher vieles gut war, jetzt plötzlich mit Härte an die Sache ranzugehen“
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Reden statt quälen: Club-Trainer Michael Oenning setzt lieber auf sachliche Analyse (oben), um seine Profis, vor allem die jungen wie Dennis Diekmeier wieder aufzubauen.
bayernpress Reden statt quälen: Club-Trainer Michael Oenning setzt lieber auf sachliche Analyse (oben), um seine Profis, vor allem die jungen wie Dennis Diekmeier wieder aufzubauen.

Des Club-Trainers Credo: „Es macht doch keinen Sinn, wenn vorher vieles gut war, jetzt plötzlich mit Härte an die Sache ranzugehen“

NÜRNBERG Streicheln oder draufhauen? Es gab Trainer beim Club, die hätten nach der 2:6-Pleite in Aachen im Training die Peitsche ausgepackt, dass den Spielern auch Tage danach noch die Muskeln schmerzen und die Ohren klingeln. Michael Oenning gehört nicht dazu. Dem 43-jährigen FCN-Coach ist solch autoritäres Gehabe völlig zuwider. „Es macht doch keinen Sinn, wenn vorher vieles gut war, jetzt plötzlich mit Härte an die Sache ranzugehen“, geht Oenning auf Schmusekurs, um seine Jungs wieder aufzurichten.

„Das ganze Gerede über jung und alt passt mir nicht"

Was allerdings nicht heißt, dass die Klatsche schön geredet wird. Im Gegenteil: „Natürlich habe ich die Fehler klar angesprochen“, sagt Oenning. Beispielsweise: „Dass sich die Jungs zu schnell den Schneid haben abkaufen lassen.“ Oder: „Die vier Treffer der Aachener nach Standards ärgern mich. Das war unsere Stärke da nichts anbrennen zu lassen.“

Aber jetzt die Schuld ausschließlich bei der zuvor so hoch gelobten Bubi-Fraktion um Reinartz, Maroh & Co. zu suchen, geht dem Trainer mächtig gegen den Strich. „Bei den Gegentoren waren doch auch Ältere mit hinten.“ Und mit dem neuerdings ausgerufenen „Jugendwahn“ kann er schon gar nichts anfangen. „Das ganze Gerede über jung und alt passt mir nicht – wir haben nur die eine Mannschaft.“ Oennings praktizierter Jugendschutz.

Stattdessen setzt er, unterstützt von vielen Einzelgesprächen mit seinen Profis lieber auf den „Lernprozess“, auf den heilsamen Schock, den so ein Debakel mitunter auslösen kann. „Bei einem 0:1 gibt’s immer viele Ausreden, warum man verloren hat. Da wird die Schuld schnell bei anderen gesucht.“ Bei sechs Gegentoren ist das ausgeschlossen.

"Der Druck ist da, wir müssen gewinnen"

Genauso wie hoffentlich ein Ausrutscher am Sonntag (14 Uhr) gegen Tabellen-Schlusslicht Wehen. Ein Gegner, den seine Jungs nicht unterschätzen sollten. Oenning: „Wehen ist keine kämpferische Mannschaft, die wollen auch Fußball spielen.“ Aber auch der Trainer weiß, „der Druck ist sicher da, wir müssen gewinnen – eher als beispielsweise gegen Freiburg.“

Die Eindrücke unter der Woche stimmen ihn jedenfalls zuversichtlich, dass es auch klappt mit dem wichtigen Heimsieg: „Ich sehe keine Anzeichen, dass die Jungs verunsichert sind. Wenn sie im Training wieder am Ball sind, geht so eine Niederlage relativ schnell aus den Knochen.“ Gilt das auch für die Köpfe? Oenning: „Das wird man dann am Sonntag gegen Wehen sehen.“ Krischan Kaufmann

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