Oenning: Schluss mit dem Transfer-Theater
Der Club-Trainer beendet sämtliche Spekulationen um mögliche Neuzugänge – im Einklang mit Manager Bader
NÜRNBERG Ruhig ist es derzeit am Valznerweiher – und so soll es auch bleiben. Denn der große Transfer-Coup beim Club, auf den die Fans bis zuletzt gehofft hatten, fällt aus. Vier Tage steht das Zeitfenster bis zum Ende der Transferperiode am Montag um Mitternacht zwar noch offen, aber die FCN -Bosse haben die Akte Neuzugänge schon geschlossen.
Wenn sie denn überhaupt jemals aufgeklappt war . . .
Wie eh und je betonte Trainer Michael Oenning auch gestern wieder: „Wir hatten eine klare Vorgabe, dass die Mannschaft, die aufgestiegen ist, unser vollstes Vertrauen hat. Und ich bin nach wie vor überzeugt, dass wir das Richtige tun.“
Bader: "Manchmal wundere ich mich schon"
Andererseits: Dafür, dass sich Manager Martin Bader und sein erster Angestellter schon früh festgelegt hatten, den Transfer-Zug in der Sommerpause an Nürnberg vorbeirauschen zu lassen, waren erstaunlich viele und auch durchaus prominente Verstärkungen in der FCN-Gerüchteküche hochgekocht. HSV-Sturmtalent Eric Maxim Choupo-Moting zum Beispiel schwärmte erst kürzlich von einem Engagement beim Club. „Nürnberg ist ein guter Verein.“ Auch Mahir Saglik von Meister VfL Wolfsburg war in der Verlosung. Und Nationaltorwart-Trainer und Ex-Club-Keeper Andreas Köpke hatte via AZ gar den einstigen Bremer Ivan Klasnic, jetzt beim französischen Zweitligisten FC Nantes am Ball, empfohlen. Sehr zum Unmut von Martin Bader: „Manchmal wundere ich mich schon.“
Ebenso wie über den neuesten Kandidaten, der angeblich schon so gut wie unterschrieben haben soll: Ebi Smolarek. Zum ehemaligen Dortmunder Stürmer, dessen Vertrag beim spanischen Erstligisten Racing Santander aufgelöst wurde und der damit sogar ablösefrei zu haben wäre, sagt Bader nur trocken: „Da ist überhaupt nichts dran.“ Ähnlich äußert sich auch der potentielle Neuzugang: "Aus Nürnberg hat sich niemand bei mir gemeldet:" Aber auch: "Eine Rückkehr in die Bundesliga kann ich mir gut vorstellen - wenn alles stimmt."
Alles halbwegs klangvolle Namen also, die dem Club vielleicht auch weiterhelfen könnten. Wenn Bedarf da wäre. Aber den sehen die Verantwortlichen auch nach der 0:2-Heimpleite gegen Hannover nicht. „Wir werden nach einem schlechten Spiel jetzt sicher nicht in Aktionismus verfallen“, schiebt Bader sämtlichen Panik-Einkäufen einen Riegel vor und liegt damit ganz auf der Linie des Trainers. Oenning: „Den Transfer-Coup, nur um die Leute zu beruhigen, werden wir nicht machen.“ Also kommt keiner mehr? Oenning: „Wenn wir jetzt noch einen holen würden, wäre das doch ein Coup, oder?“ Also, nein.
Oenning: Ronaldo würde ich nehmen
Obwohl eine weitere Alternative Oenning das Trainer-Leben sogar erleichtert hätte, gibt er doch zu: „Je mehr Spieler ein Trainer zur Verfügung hat, desto einfacher ist es für ihn. Aber ich will das nicht.“
Nur bei einer Personalie würde der Nürnberger Chef-Coach nochmals ins Grübeln kommen: „Wenn jemand sagt, ich schenk’ dir den Ronaldo, dann nehm’ ich den natürlich auch“, grinst Oenning, „aber dann nur den Echten.“ Krischan Kaufmann
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