Nürnbergs „Schönspieler“ werden zweimal bestraft

Der 1:2-Heimniederlage gegen Straubing folgt auch in Mannheim ein unnötiges 1:2. Ice Tigers lassen erneut zu viele Chancen ungenutzt. Trainer Andreas Brockmann: „Das ist derzeit unser Manko“
von  Abendzeitung
"Mehr Effektivität" hat Andreas Brockmann von seinen Ice Tigers gefordert - aber wie schon gegen Straubing wurde auch in Mannheim der Sieg verschenkt.
"Mehr Effektivität" hat Andreas Brockmann von seinen Ice Tigers gefordert - aber wie schon gegen Straubing wurde auch in Mannheim der Sieg verschenkt. © bayernpress

Der 1:2-Heimniederlage gegen Straubing folgt auch in Mannheim ein unnötiges 1:2. Ice Tigers lassen erneut zu viele Chancen ungenutzt. Trainer Andreas Brockmann: „Das ist derzeit unser Manko“

MANNHEIM Oft kommt es anders, als man hofft. Frag' nach bei Andreas Brockmann. „Es lässt sich nicht immer alles planen“, weiß der Trainer der Thomas Sabo Ice Tigers. Und nach den beiden Wochendend-Niederlagen sah er sich bestätigt. Erst hatten die Noris-Cracks am Freitag zu Hause 1:2 gegen Straubing verloren, und dann am Sonntag in Mannheim bei den Adlern die drei Punkte liegen gelassen. Wobei: Wie bereits gegen die Niederbayern war auch das 1:2 (0:1, 0:0, 1:1) gegen den DEL-Rekordmeister ärgerlich, weil unnötig und durchaus vermeidbar.

Die Mannheimer 1:0-Führung, die Nathan Robinson nach Vorarbeit der beiden Ex-Tiger Francois Methot und Jamie Pollock bereits in der 6. Minute in Überzahl erzielte, war schmeichelhaft für den Favoriten. Und stand lange Zeit auf wackligen Kufen. Vor allem im zweiten Akt, als Nürnbergs Eismänner mächtig Dampf machten, sich Chancen fast im Minutentakt erspielten.

"Auf Effektivität kommt es an"

Doch die Partie war beinahe ein Spiegelbild der Vorstellung gegen „Angstgegner“ Straubing, der jetzt acht der letzten neun Spiele gewonnen hat. Bereits nach der Heimpleite hatte Brockmann festgestellt: „Sie haben schön gespielt, okay.“ Und nach Schüssen mit 41:18 klar die Nase vor Straubing. Doch das alles bringt keine Punkte, und darum hatte der Bandenchef „mehr Effektivität“ gefordert, „denn darauf kommt es an“.

Aber egal ob Sean Blanchard (27.), Ryan Bayda und Eric Chouinard (je 29.), Alexander Oblinger (31.), Brad Leeb (36.), Dusan Frosch (37.), Fredrik Eriksson bei Überzahl (39.) – keiner schaffte es, den Puck an Adler-Keeper Fredrick Brathwaite vorbei über die Torlinie zu bugsieren. „Das ist derzeit unser Manko. Und wenn man am Wochenende nur zwei To-re macht, wird es schwer ein Spiel zu gewinnen.“ Stimmt.

Hoffnung gab es für die rund 200 Tiger-Fans unter den 7635 Zuschauern im Adler-Horst, als Rob Leask einen Konter zum 1:1-Ausgleich abschloss (42.). Doch Abwehrrecke Martin Ancicka mit seinem „mustergültigen“ Fehlpass auf die Kelle von Adler Ronny Arendt besiegelte letztlich den K.o. (49.). Zwar steckten die Noris-Cracks auch nach dem 1:2 nicht auf und legten sich nochmal ins Zeug – doch die Wende blieb aus. „Es tut weh, wenn man wegen solch einem Kardinalfehler verliert“, befand ein geschockter Brockmann.

"Einer allein ist nicht schuld"

An Selbstkritik wurde nicht gespart. Wie etwa Patrick Ehelechner, der klar stellte: „Fehler passieren nunmal. Einer allein ist nicht schuld.“ Mit sich selbst ging Nürnbergs Nationaltorhüter hart ins Gericht. Gegen Straubing hatte er einen Schuss von Michael Bakos zwar pariert, bekam den Puck aber nicht unter Kontrolle und Andy Canzanello konnte zum Straubinger 2:1 abstauben. Ehelechner: „Hätte ich etwas besser gehalten, wäre der Sieg vielleicht möglich gewesen.“

Keine Ausflüchte also, auch der Schiedsrichter war nicht schuld. Brockmanns Sonntags-Analyse: „Im ersten Drittel hatte Mannheim leicht die Oberhand. Danach sind wir aber besser ins Spiel gekommen und hatten die klar besseren Chancen.“ Stimmt auch. Nur das Ergebnis war erneut nicht nach dem Geschmack der Eistiger. Michael Rupp

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