Nürnbergs ekelhaftester Prozess
Ein Autohändler (30) bot Hunderte von Pornofilmen im Internet an – darunter üble Machwerke mit Tieren und Kindern
NÜRNBERG Hunderte von ekligen Porno-Fotos und -Videos, darunter abscheuliche Machwerke mit Kindern („Sexy Kids“) und mit Tieren lud der Nürnberger Autohändler Hans B. (30, Name geändert) aus dem Internet herunter. Dann stellte er sie auf einer Computer-Tauschbörse Interessenten zur Verfügung. Wegen Verbreitung von Pornografie wurde er am Montag am Nürnberger Amtsgericht zu 11.000 Euro Strafe verurteilt.
Der Angeklagte gab zwar zu, dass er sich „normale“ Pornostreifen geholt habe. Doch die besonders strafbaren Ekel-Streifen mit Kindern und mit Tieren (Frau mit Hund, Mann mit Pferd) seien eher zufällig auf seinem PC oder den zwei Laptops gelandet: Er habe ja nur das Stichwort „Sex“ eingegeben. Was ein Kripobeamter, der den Fall bearbeitet hatte, bezweifelte: „Da muss man schon die Suchbegriffe eingrenzen, um zu solchen Ergebnissen zu kommen“, sagte er, Doch widerlegen konnte man es Hans B. nicht. Auch waren die meisten Zugriffe (zwischen 2004 und 2008) bereits verjährt. Übrig blieben 42 heruntergeladene Filme.
Die Polizei hatte sie durch Zufall entdeckt: Hans B. war durch eine falsche 100-Euro-Note der Kripo aufgefallen. Bei der Durchsuchung der Wohn- und Geschäftsräume überprüfte man auch seine drei Computer – und fand die ganzen Pornos. Die Geräte wurden eingezogen. Was den Autohändler mehr zu beeindrucken schien als die Geldstrafe. „Da sind doch auch meine ganzen Firmendaten drauf gespeichert“, monierte er. cis