Nürnberger Wunder-Schuster zaubert Rückenschmerzen weg

Claus Gottwald hat Massage-Schuheinlagen entwickelt, die Lebensqualität zurückbringen. Eine genaue Diagnose des Arztes ist wichtig.
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Auf dem Röntgenbild sieht Claus Gottwald, wo der Schmerz sitzt....
Berny Meyer 2 Auf dem Röntgenbild sieht Claus Gottwald, wo der Schmerz sitzt....
...und fertig danach seine Einlagen.
Berny Meyer 2 ...und fertig danach seine Einlagen.

Claus Gottwald hat Massage-Schuheinlagen entwickelt, die Lebensqualität zurückbringen. Eine genaue Diagnose des Arztes ist wichtig.

NÜRNBERG Maria W. (64) konnte ihr Glück kaum fassen: „Was glauben Sie wie das ist, wenn man wieder laufen kann?“ Nach einem Bandscheibenvorfall zwang ein permanenter Rückenschmerz die Rentnerin fast zur Bewegungslosigkeit. Geholfen hat der geplagten Patientin letztlich kein komplizierter Eingriff im OP-Saal, sondern die Tüftelei eines Nürnberger Orthopädie-Schuhmachers.

„Hier“, sagt Claus Gottwald und deutet auf ein Röntgenbild, dass in seiner Werkstatt in der Nürnberger Südstadt hängt, „zwischen dem vierten und fünften Halswirbel müsste eigentlich eine Bandscheibe sein.“ Doch da ist nichts mehr, die Wirbelkörper haben Kontakt – unerträgliche Schmerzen waren die Folge. Was unglaublich klingt: Trotz dieses Handicaps ist die Patientin heute praktisch frei von Beschwerden!

„Neurostimulations-Einlagen“ heißt das Wortungetüm, das inzwischen tausenden Rückenschmerz-Patienten geholfen hat. Schuhmachermeister Gottwald hat Schuheinlagen entwickelt, die ganz gezielt die Nerven-Enden am Fuß reizen, die mit den Schmerz-Zentren an der Wirbelsäule verbunden sind.

Inspiration: ein Buch über Reflexzonen-Massage

Auf die Idee kam Gottwald, als ihm ein Buch seiner Frau in die Hände fiel, das sich mit Reflexzonen-Massage beschäftigte. Vor rund vier Jahren begann er mit Einlagen für den unteren Lendenwirbel-Bereich. „Inzwischen habe ich mich an der Wirbelsäule hochgearbeitet“, lacht Gottwald, der sich jede einzelne Anwendung als Gebrauchsmuster hat schützen lassen. Inzwischen kann er auch Patienten mit Beschwerden an der Hals-, Brust- oder oberen Lendenwirbelsäule helfen.

In Konkurrenz zu den Ärzten sieht er sich nicht. „Ich brauche die genaue Diagnose, der Arzt muss mir sein Wissen an die Hand geben“, sagt Gottwald, „viele Mediziner geben ihren Patienten gleich ein Röntgenbild mit.“ Und viele niedergelassene Orthopäden nutzen Gottwalds Können ganz pragmatisch. Nach dem Motto: Wer heilt, hat recht.

Die auf Maß gearbeiteten Einlagen kosten 140 Euro und passen in jeden handelsüblichen Schuh. Rund eine Woche nachdem Gottwald, der bei Orthopädie Schell die Schuhmacher-Werkstatt leitet, den Fußabdruck genommen hat, sind die Einlagen fertig. So genannte Pelotten, spezielle Schaumstoff-Kissen, reizen dann entsprechende Bereiche des Fußes. Und garantiert: Wenn die positive Wirkung sich nicht einstellt, legt Meister Gottwald nochmal Hand an!

Winfried Vennemann

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