Nürnberger Uni-Lehrer stürzt mit Segelflieger ab
Edgar Suppmann war ein erfahrener Pilot. Wie es zum Unglück in der Rhön kam, ermittelt jetzt die Kripo – er hinterlässt seine Frau und drei kleine Kinder...
NÜRNBERG/MELLRICHSTADT Im Leben von Edgar Suppmann (44) scheint es zwei große Leidenschaften gegeben zu haben, die gegensätzlicher nicht sein konnten: Auf der einen Seite war da sein Faible für die Welt der Steuern, Vorgaben, Verordnungen: Der Nürnberger Diplomfinanzwirt war ein Steuerprofi beim Bayerischen Landesamt für Steuern. Und er war Lehrbeauftragter der Georg-Simon-Ohm-Hochschule. Auf der anderen Seite war seine Liebe zum Segelflug, zur Freiheit über den Wolken. Bei einem tragischen Unfall stürzte Suppmann am Samstag ab. Er starb dabei.
Suppmann stammt aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld, bevor es den gebürtigen Nordheimer nach Nürnberg zog. Doch der Heimat blieb er treu, vor allem als Mitglied des Flugsportvereins Mellrichstadt.
Oft verbrachte er die Wochenenden mit seiner Frau dort, die ebenfalls Pilotin ist. Erst im Mai hatte er sich mit dem Kauf einer „Cirrus“, einem einsitzigen Segelflugzeug, einen Traum verwirklicht. Die Kameraden gratulierten ihm auf der Homepage: „Edi hat Mitte Mai den neuen Suppmann’schen offenen Cirrus von Bamberg frisch lackiert zum Bischofsberg überführen können. Herzlichen Glückwunsch – und viel Spaß mit eurem schönen neuen Flieger!“
Es ist jener Flieger, in dem Suppmann am Samstag starb.
Der Cirrus stürzte wie ein Stein in einen Acker
Der Tag war ein wichtiger für die Sportflieger, sie hatten ein Fliegertreffen organisiert. Die Flugbegeisterten reisten sogar aus dem Ausland an. Auch Suppmann flog. Gegen 12.45 Uhr wurde seine Cirrus an der Winde nach oben gezogen. Als die ihn etwa 30 Meter in die Höhe gezogen hatte, rund 150 Meter vom Start entfernt, schmierte die Maschine plötzlich nach rechts ab. Der Cirrus stürzte wie ein Stein in einen Acker.
Den Zuschauern, den Kollegen – allen stockte der Atem. Doch die letzte Hoffnung, Suppmann könne den Absturz überlebt haben, wurde bald darauf erstickt – der Hochschul-Lehrer war sofort tot.
Der Schock sitzt tief. Vorsitzender Thomas Krüger: „Wir sind tief betroffen. Er war ein erfahrener Pilot und Fluglehrer.“ Seine Gedanken sind jetzt bei Suppmanns Frau und den drei kleinen Kindern. Krüger kann sich den Unfall nicht erklären. Die Schweinfurter Kriminalpolizei ermittelt jetzt mit dem Bundesamt für Flugunfalluntersuchung. sw
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