Nürnberger hat Ärger mit der Bonus-Card

Walter Schindler ärgert sich über fehlende Infos und mangelnde Kulanz bei der Deutschen Bahn
NÜRNBERGDie Deutsche Bahn wirbt an fast jedem Fahrkartenautomaten für ihre neue „bahn.bonus Card“. Angeblich können Reisende bei jedem Fahrkartenkauf ab einem Mindestumsatz von fünf Euro Bonuspunkte sammeln und diese dann in Prämien umtauschen. Das hört sich erst einmal nicht schlecht an. Es stimmt aber leider nicht!
Der Nürnberger Walter Schindler war zunächst begeistert von dem Angebot. Auf der Homepage der Deutschen Bahn bestellte er die Bonuskarte. Immerhin heißt es da, es handle sich um „eine kostenlose Sammelkarte, mit der Sie bei jeder Fahrt sowie bei zahlreichen Partnern bahn.bonus-Punkte sammeln können“. Dass es aber doch nicht möglich ist, bei jedem Fahrkartenkauf Punkte zu sammeln, musste Schindler im Reisezentrum am Hauptbahnhof erfahren. Dort wollte er sich die Punkte für den Kauf eines Bayern-Tickets (20 Euro) gutschreiben lassen. „Ich dachte das wäre kein Problem, aber dann wurde mir gesagt, dass das nicht geht.“
Unübersichtliche Website
Verärgert wandte er sich direkt an das Team vom bahn.bonus-Service in Frankfurt. Von dort erhielt er per E-Mail die Antwort: „Sie können mit der bahn.bonus Card für das Bayern-Ticket Punkte sammeln.“ Unwissenheit also auch bei der Deutschen Bahn!
Auf Nachfrage der AZ klärt eine Konzernsprecherin die Situation auf: „Das Bayern-Ticket ist ein spezielles Nahverkehrs-Angebot. Bei Angebotspreisen können die Punkte aber nur auf Fahrkarten für den Fernverkehr gesammelt werden“. Das ist auf der Homepage ( www.bahn.de) jedoch alles andere als ersichtlich! Und wie soll einem Fahrgast klar sein, dass es sich bei dem Bayern-Ticket, mit dem man von Coburg bis nach Garmisch-Partenkirchen fahren kann, um ein Nahverkehrsangebot handelt?
Auch dem bahn.bonus-Team scheint das Ganze ein Rätsel zu sein. Nachdem Schindler dazu aufgefordert worden war, sein Ticket zur Punktevergabe nach Frankfurt zu schicken, erhielt er eine neue E-Mail. In dieser entschuldigt sich die DB für die Fehlinformation. Die Bonuspunkte erhält Schindler also nicht. Und auch zu einer Entschädigung für den Organisationsaufwand war die Bahn nicht bereit. Kulanz: Fehlanzeige! Bleibt nur zu hoffen, dass andere Fahrgäste bessere Erfahrungen mit der Mogelpackung machen.
Nina Nitschke