Nürnberger Baulöwen zwischen den Gerüsten

Zwischen den Gerüsten am Schauspielhaus sieht man endlich wieder etwas wachsen. Im Ka-Li am Frauentorgraben läuft schon mal die hausgemachte „Umbau-Soap“.
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Baulöwen der „Soap“: Michael Hochstrasser (li.) und der echte Gerd Schmelzer.
Berny Meyer 3 Baulöwen der „Soap“: Michael Hochstrasser (li.) und der echte Gerd Schmelzer.
Blick aufs Theater-Areal: Oper (re.) und Schauspiel-Baustelle.
Berny Meyer 3 Blick aufs Theater-Areal: Oper (re.) und Schauspiel-Baustelle.
Von den Kammerspielen aufwärts: Über der Tiefgarage viele Gerüst-Bauten.
Berny Meyer 3 Von den Kammerspielen aufwärts: Über der Tiefgarage viele Gerüst-Bauten.

NÜRNBERG - Zwischen den Gerüsten am Schauspielhaus sieht man endlich wieder etwas wachsen. Im Ka-Li am Frauentorgraben läuft schon mal die hausgemachte „Umbau-Soap“.

Zeitweise sah es eher nach Abriss als nach Sanierung aus am Richard-Wagner-Platz: Nachdem das Schauspielhaus-Ensemble Ende April 2008 das morsche Stammhaus mit Party-Spektakel räumte (und seither in Kongresshalle, Tafelhalle und Ka-Li auftritt), meinte man das Gebäude Monat für Monat schrumpfen zu sehen. Dabei waren doch 37 Millionen Euro (ursprünglich 33) für Neugestaltung eingesetzt, deren Gesamtplanung Schauspieldirektor Klaus Kusenberg allerdings noch im Angesicht der Umzugskartons zur „Mängelverwaltung“ erklärte. Denn von all den weit gefassten Wunschträumen waren im Vorfeld nur Kompromisslinien geblieben. Jetzt ist Trendwende erkennbar – der Bau wächst wieder.

Wenn am 12. September das Schauspielhaus-Gebäude offiziell 50. Geburtstag feiert (wie und wo, das ist noch eine absolut offene Frage), können Festredner und Honoratioren mit noch mehr Fleisch am Gerüst-Gerippe rechnen. Für einen Eindruck von dem, was das Publikum im Herbst 2010 erwartet, braucht es viel Phantasie. Die neue Bühnentechnik einschließlich der in letzter Sekunde in den Spar-Plan gezwängten Drehbühne interessiert die Öffentlichkeit ohnehin erst, wenn sie im Einsatz für die Eleganz von Aufführungen wie geschmiert läuft. Schon jetzt beflügeln Gedanken an einige zusätzliche Zentimeter Beinfreiheit im Parkett und ein neu gestyltes Foyer die bislang leidgeprüften Abonnenten.

Im Mai 2010 beginnt der erste Schritt auf dem langen Weg zurück

Unten in den Kammerspielen bleibt es wegen der Statik bei den hässlich dicken Säulen, oben im großen Haus rückt die dritte Spielstätte „BlueBox“ unters schützende Dach. Das ist alles noch Zukunftsmusik, denn erst im Mai 2010 beginnt der erste Schritt auf dem langen Weg zurück, der im Oktober mit einem Feuerwerk von Premieren ans Ziel kommen soll.

Bis dahin sind noch acht Monate mobile Spielzeit. Sie wird, wie die hausgemachte „Umbau-Soap“ im Ka-Li zeigt, therapeutisch mit Humor behandelt. Michael Hochstrasser, der da als Baulöwe Alpha auftritt, traf sich mit Original Gerd Schmelzer am Richard-Wagner-Platz. Da hat der Augustinerhofmarschall gut lachen – es ist eine der wenigen Nürnberger Großbaustellen, deren Termine nicht in seine Verantwortung fallen. D.S.

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