Nürnberg: Todes-Raser muss fast vier Jahre ins Gefängnis

Nürnberg – Für einen tödlichen Raser-Unfall auf einer alten NS-Aufmarschstrecke in Nürnberg muss der 27 Jahre alte Fahrer fast vier Jahre ins Gefängnis. Verteidigung und Staatsanwaltschaft zogen ihre Berufung zurück, teilte ein Justizsprecher am Dienstag mit. Das Urteil des Amtsgerichts Nürnberg ist damit rechtskräftig. Es hatte den Mann im vergangenen Dezember wegen fahrlässiger Tötung zu drei Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt.
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Der Mann raste im Juni 2014 mit einem fast 300 PS starken Auto mehrmals die Große Straße auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände mit bis zu 130 Stundenkilometern auf und ab. Der Wagen erfasste eine 18 Jahre alte Inline-Skaterin, die gerade mit ihrer Schwester die Straße überqueren wollte. Die junge Frau wurde bei dem Unfall rund 70 Meter durch die Luft geschleudert und starb noch an der Unfallstelle. Der Fahrer war betrunken, das Auto war nicht zugelassen und nicht versichert.
In der Urteilsbegründung sprach Richter Siegfried Spliesgart von einem schweren Vergehen: "Wenn ich mich betrunken in mein Auto setze und mit 129 Stundenkilometern über die Große Straße brettere, kann ich es nicht vermeiden, jemanden tot zu fahren." Die Große Straße ist für den Verkehr freigegeben, aber auch bei vielen Freizeitsportlern beliebt. Als Konsequenz aus dem Unfall wurde dort eine Tempo-30-Zone eingerichtet.