Nürnberg: So schön ist unser neuer Kettensteg

Alte Eisenteile sind restauriert und hängen wieder. Eröffnung ist am 22. Dezember.
von  Abendzeitung
Noch liegen die Holzbohlen nicht auf dem Kettensteg. Doch bis zum 22. Dezember sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein.
Noch liegen die Holzbohlen nicht auf dem Kettensteg. Doch bis zum 22. Dezember sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein. © Berny Meyer

Alte Eisenteile sind restauriert und hängen wieder. Eröffnung ist am 22. Dezember.

NÜRNBERG Die Ketten sind zurück! Eine Regensburger Spezialwerkstatt hat das gesamte historische Tragwerk des Kettenstegs fachmännisch restauriert. Jetzt wurden die schweren Eisenteile eingebaut. Am 22. Dezember wird Christkind Johanna Heller Deutschlands älteste Hängebrücke wieder eröffnen, die im Jahr 1825 erbaut wurde.

Allerdings: Nur auf den ersten Blick wird der Kettensteg nach der Restaurierung wieder eine Hängebrücke sein! Die Eisenketten werden künftig nur noch zehn Prozent der Last tragen. „Das ist nötig, damit sie gespannt sind und die Optik stimmt“, erläuterte Karlheinz Kubanek vom Servicebetrieb öffentlicher Raum, der für die Sanierung von Nürnbergs Brücken zuständig ist.

Denn die 185 Jahre alten Eisenteile sind nicht mehr richtig tragfähig. Moderne Stahlketten wären als Ersatz zwar technisch möglich gewesen. Doch dagegen erhoben die Denkmalschützer Einspruch. Deshalb haben die Ingenieure nun Träger im Inneren des restaurierten Stegs eingebaut. Die beiden Konstruktionen sind 31,3 und 33 Meter lang und wiegen 15 Tonnen! Sie übernehmen 90 Prozent der Last. Und sorgen außerdem dafür, dass die Hängebrücke nicht zu sehr ins Schwingen kommt.

Die Sanierung hat rund 1,3 Millionen Euro gekostet

Denn das war der Grund, warum der Kettensteg in den 1930er Jahren umgebaut wurde. Lausbuben machten, so hieß es damals in der Zeitung, sich regelmäßig einen Spaß daraus, den Steg zum Schwanken zu bringen. Um das zu unterbinden, baute die Stadt hölzerne Stützen ein, die fortan die Brücke stabilisierten. Allerdings wurde diese Konstruktion über die Jahre morsch – und der Kettensteg musste im vergangenen Jahr gesperrt werden.

Rund 1,3 Millionen Euro hat die Sanierung gekostet. 250.000 Euro davon schießt die Zukunftsstiftung der Sparkasse zu. 50.000 Euro hat der Verein Baulust an privaten Spendengeldern gesammelt. Nur dadurch war es möglich, die historische Ansicht des Baudenkmals wiederherzustellen. Michael Reiner

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