Nürnberg Rams: Große Sprünge ohne Hüpfburg

American Football: "Widder" starten mit XXL-Kader in die Bayernliga-Saison. Chef-Trainer Ralf Prosiegel peilt Aufstieg und Erstliga-Comeback an
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Alles hört auf sein Kommando bei den Rams: Cheftrainer Ralf Prosiegel kann personell aus dem Vollen schöpfen, schwört hier seine „Widder“ auf die Mission Aufstieg ein.
Wolfgang Zink Alles hört auf sein Kommando bei den Rams: Cheftrainer Ralf Prosiegel kann personell aus dem Vollen schöpfen, schwört hier seine „Widder“ auf die Mission Aufstieg ein.

American Football: "Widder" starten mit XXL-Kader in die Bayernliga-Saison. Chef-Trainer Ralf Prosiegel peilt Aufstieg und Erstliga-Comeback an

NÜRNBERG American Football boomt wieder in der Noris. Mit einem Kader von 60 Spielern startet Ralf Prosiegel, Chef-Trainer der Nürnberg Rams, in die am Sonntag mit dem Auswärtsspiel bei den Königsbrunn Ants beginnende Bayernliga-Saison. Ziel? „Ich würde lügen, wenn ich sage, wir peilen nicht den Aufstieg in die Regionalliga an“, setzt Prosiegel auf maximalen Ertrag nach zehn Ligapartien und den neu geschaffenen Playoff-Duellen mit Halbfinale und Endspiel.

Viele alte Bekannte im bayerischen Oberhaus

Neben den Rams, Königsbrunn und den Erding Bulls (beide Absteiger) komplettieren die München Rangers das Quartett ehemaliger Erstligisten im bayerischen Oberhaus. Und von den Burghausen Crusaders und den Straubing Spiders hat man ja auch schon mal gehört. Dass derart viele Traditionsvereine nurmehr in der vierten Liga das Football-Ei über den Platz schleppen, über den Luftweg transportieren oder über (!) Tore mit meterhohen Pfosten kicken, ist nicht verwunderlich.

Die meisten Funktionäre haben in der Vergangenheit die Zeichen der Zeit einfach falsch gedeutet – egal, ob in Vereinen oder Verbänden. Football, „mit dem sich der gemeine Mitteleuropäer noch immer etwas schwer tut“, glaubt Prosiegel, war schlicht und ergreifend nicht mehr „sexy“. Erst bröckelte die Fan-Front, dann folgte der Einbruch in den Mitglieder-Karteien. Die Rams steuern erfolgreich dagegen. „Unsere Zahlen sind um 38 Prozent auf 170 Mitglieder gestiegen“, ist Widder-Präsident Alexander Schweiger „stolz“.

20 Neuzugänge und zwei "echte Waffen"

„Unser Programm greift – zum Glück“, sagt auch Prosiegel. „Wir bieten ein gutes Training, verfügen über erfolgreiche Nachwuchsteams.“ Belege: Von insgesamt 27 in Bayern lizensierten Trainern arbeiten alleine 13 erfolgreich bei den Rams. Und: Vier Junioren winkt sogar ein Stammplatz in der „Ersten“.

Rund 20 Neuzugänge konnte Prosiegel vor dieser Saison begrüßen. Neueinsteiger ebenso wie „echte Waffen“, verspricht der Cheftrainer. Vorneweg: Ballträger Jan Pav und Defensiv-Ass Alan Reed, der mit den Braunschweig Lions und Cologne Crocodiles dreimal Deutscher Meister und zweimaliger Euro-Bowl-Sieger wurde – beide kommen von Erstligist Plattling Blackhawks.

Ein "Hammer" und ein "Bulldozer"

Obwohl die beiden Testspiele gegen die Regionalligisten Kirchdorf Wildcats (10:27) und Frankfurt Universe (7:19) in die gut gepolsterten Hosen gingen, ist Prosiegel nicht bange: „Uns ist klar, dass wir als Aufsteiger mehr Punkte zulassen werden; aber wir werden noch mehr erzielen.“ Mit einer Mischung aus 60 Prozent Pass- und 40 Prozent Laufspiel. Wobei in der Defensive neben der nötigen Härte Erfahrung angesagt ist. Dank Ex-Nürnberg-Viking Michael „The Hammer“ Höldl (43) und James „The Bulldozer“ Honig (verteilt muskulöse 108 Kilogramm auf 1,89 Meter), der auch mit 44 Jahren die Finger nicht vom Ei lassen kann – obwohl Football nach wie vor nur ein Hobby ist.

Etat von 30.000 Euro gedeckt

Dennoch müssen die Rams einen Etat von 30000 Euro für den Spielbetrieb in der Bayernliga stemmen. „Der ist auch voll gedeckt – nicht nur in diesem Jahr“, versichert Ober-Widder Schweiger Planungssicherheit für kommende Spielzeiten. Den Aufstieg, 800 Zuschauer im Schnitt und irgendwann die Rückkehr in die Bundesliga – die Rams haben große Sprünge vor. Was fehlt? „Eine Hüpfburg, Bullenreiten und so“, weiß Schweiger, jederzeit offen für interessierte Sponsoren. „Denn im Rahmenprogramm müssen wir noch etwas zulegen.“ Damit der Boom nicht zum Boomerang wird. Markus Löser

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