Nürnberg: Prozess gegen fiese EC-Bande beginnt
Mammut-Verfahren: Rumänische Gangster erbeuteten mit abgeschöpften Daten rund 600.000 Euro.
NÜRNBERG Keine schlechte Einnahmequelle: Über 600.000 Euro erbeuteten Mitglieder einer fiesen Rumänenbande in einem Jahr durch ausgespähte EC-Karten-Daten. Ab Donnerstag müssen sich vier der Täter (23-27) in einem Mammutprozess vor der 7. Strafkammer des Nürnberger Landgerichts verantworten.
Es ist so einfach: Rund um die Uhr erhält der Kunde Bargeld aus den Bankautomaten, doch manchmal kommt danach die böse Überraschung: Plötzlich ist sein Konto leer, weil Unbekannte Zugriff hatten. Doch wie?
Falsche Tastatur und Mini-Kamera erspähten geheime Daten
Mit Hilfe eines Aufsatzgerätes auf die Geldautomaten-Tastatur kamen sie an die Kontonummer, mittels einer winzigen, unbemerkt angebrachten Kamera spähten sie die eingetippte Geheimzahl aus – in zig Fällen bei zig verschiedenen Bankfilialen bundesweit, bis sie in Nürnberg auf frischer Tat beim Manipulieren von Automaten ertappt wurden. Die Täter – meist Rumänen – kopierten die durch „Skimming“-Geräte (heißt: Rahm abschöpfen) erfassten Daten auf neue Bankkarten, mit denen Komplizen dann im Heimatland oder in Frankreich Geld von den betroffenen Konten abhoben.
Die Ermittlungs-Akten gegen die in wechselnder Besetzung operierende Bande füllen sechs Umzugskartons, Kripo und Staatsanwaltschaft arbeiteten eng mit den rumänischen Behörden zusammen und waren mehrmals dort vor Ort.
Der mehrtägige Prozess beginnt diesen Donnerstag, 9 Uhr, in Saal 244.
- Themen: