Nürnberg: Polizei schnappt die Kindergarten-Bande
Auf das Konto der neun Täter gehen mehrere Dutzend Einbrüche.
NÜRNBERG Was gibt es in einem Kindergarten schon zu holen? Ausgerechnet auf die Spieloasen, Schulen und kirchliche Einrichtungen hatte es eine Einbrecherbande abgesehen, die ein halbes Jahr lang in Nürnberg und Umgebung zugeschlagen hat. Der Schaden, den die neunköpfige Gruppe dabei anrichtete, beträgt mehrere hunderttausend Euro – weit mehr, als ihre Beute wert war. Und: Der jüngste Täter war erst 16!
Die Serie hatte im September 2009 im Stadtgebiet begonnen. Aus den jeweiligen Büros der Einrichtungen verschwanden in dieser Zeit Bargeld, Computer, Hardware, EC-Karten und Unterhaltungselektronik. „Auch Tresore brachten die Täter nicht von ihrem Vorhaben ab. Entweder wurden sie an Ort und Stelle aufgebrochen oder mitgenommen und später geknackt“, so Polizeisprecher Robert Sandmann.
Die Polizei richtete sogar eine Soko ein, um die vielen Spuren besser auswerten zu können. Schnell geriet ein 26-jähriger Nürnberger ins Visier der Fahnder. Der einschlägig vorbestrafte Mann hatte mit aus Büros gestohlenen EC-Karten Geld abgehoben und fleißig eingekauft.
Das Trio gestand – und verriet weitere Mittäter
Bei einem Einbruch in ein Möbelgeschäft Mitte Februar in Nürnberg-Langwasser wurde der Verdächtige zusammen mit zwei Komplizen (41 und 48 Jahre) von Spezialeinsatzkräften auf frischer Tat ertappt. Bei den darauffolgenden Wohnungsdurchsuchungen stellten die Fahnder einen Teil der Beute und Tatwerkzeuge aus zurückliegenden Einbrüchen sicher.
Das Trio gestand – und verriet weitere Mittäter. Und auch die Stellen, an denen sie die geklauten Tresore in der Pegnitz und im Main-Donau-Kanal einfach versenkt hatten.
Inzwischen wurden die sechs Mittäter vernommen. Die Staatsanwaltschaft hat gegen sie Ermittlungen wegen schweren Bandendiebstahls in mehreren Dutzend Fällen eingeleitet. Der Erlös aus den Einbrüchen diente den Tatverdächtigen zum Bestreiten ihres Lebensunterhaltes. au
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