Nürnberg Ice Tigers: „Chief“ blies zur Eisbären-Hatz

Geballte Tiger-Power nach dem Anschlusstreffer von Peacock nicht belohnt. 1:3-Heimniederlage gegen DEL-Primus Berlin, weil Rob Zepp zauberte. Prima Vorstellung der glücklosen Noris-Cracks
NÜRNBERG Nein, zum Kanonenfutter taugen die Nürnberger Eishockey-Profis in dieser Saison sicher nicht. Am Freitag in Kassel den dritten Auswärtssieg (1:0) gefeiert, gestern haarscharf an einer Sensation vorbeigeschlittert. Denn vor 4094 Zuschauern in der Arena Nürnberger Versicherung war für die Noris-Cracks gegen DEL-Primus Berlin, nicht nur für Tiger-Trainer Andreas Brockmann die „beste Mannschaft in Deutschland“, durchaus Zählbares drin.
"Viele Chancen erarbeitet, die Eisbären unter Druck gesetzt"
„Wir haben uns viele Chancen erarbeitet und vor allem gegen Schluss die Eisbären auch unter Druck gesetzt. Das Problem ist halt, dass wir unsere Chancen nicht nützen“, ärgerte sich Brockmann nach der unnötigen 1:3 ( (0:1, 0;1, 1:1)-Niederlage, der fünften auf eigenem Eis. „Vielleicht waren wir im ersten Drittel auch ein bisschen zu passiv.“
Das 0:2 - ein Schlag ins Gesicht
Was die deshalb auch überlegenen Eisbären – nach einem Ausrutscher von Martin Ancicka – in Gestalt von Florian Busch auch prompt zum 0:1 (8.) nutzten. Ebenso wie eine personelle 5:3-Überlegenheit im zweiten Akt durch Jeff Friesen – 0:2 (37.). Für das immer stärker werdende Nürnberger Kampfkollektiv ein Schlag ins Gesicht.
"Rob ist halt einer der besten Torhüter der Liga"
Aber für die Brockmänner beileibe kein Grund zur Resignation. Im Gegenteil. Nachdem Shane Peacock (nach seiner Sperre erstmals wieder dabei) bei Überzahl mit einem ebenso gewaltigen wie platzierten Hammer von der blauen Linie zum 1:2 (46.) die Tiger wieder ins Spiel geschossen hatte, ging die Post Richtung Eisbären-Tor ab. Doch „Chief“ Peacock (50.) scheiterte nach einem Mini-Solo ebenso an Berlins Keeper Rob Zepp wie Adrian Grygiel (57.). Und das waren nur die größten Tiger-Chancen zum Ausgleich. „Rob ist halt einer der besten Torhüter der Liga“, grinste Ex-Nationalspieler Stefan Ustorf. Was freilich auch für Patrick Ehelechner gilt. „Er hat ausgezeichnet gehalten“, lobte Brockmann. Und war beim endgültigen K.o. durch Friesen (60.) – ebenso wie Daniel Sevo (Verdacht auf Nasenbruch) – gar nicht auf dem Eis, weil er zuvor für einen zusätzlichen Feldspielers ausgewechselt worden war. G. S./F. J.