Nürnberg feierte die Toten Hosen

Die Handwerker des deutschen Punkrocks baten zur Werkschau in die ausverkaufte Nürnberger Arena.
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Beim Nürnberger Auftritt in Hochform: Campino von den Toten Hosen.
Matthias Hertlein Beim Nürnberger Auftritt in Hochform: Campino von den Toten Hosen.

NÜRNBERG - Die Handwerker des deutschen Punkrocks baten zur Werkschau in die ausverkaufte Nürnberger Arena.

Wie schön, wenn man kriegt, wofür man bezahlt hat. Die Handwerker des deutschen Punkrocks, die Toten Hosen, baten zu einer Werkschau in die ausverkaufte Nürnberger Arena. Über 9000 Fans kamen und sahen: Stimmungs-Entertainment im Gegenwert von rund 30 Euro. Qualität „Made in Germany", genauso zuverlässig und unüberraschend wie das Gütesiegel.

Gleich der erste Song vom neuen Album „In aller Stille" ist folglich ein Vorausgriff auf die folgenden rund zweieinhalb Stunden: „Strom" heißt das Lied und hochelektrisierend ist alles, was in der proppevollen Arena durch den Geschwindigkeitsverstärker Punk-Rock geprügelt wird. Die Sticks von Schlagzeuger Vom Richie sind nur noch Schemen, der Bassist und die zwei Gitarristen irrlichtern mit Sänger Campino um die Wette über die auf punkig frisierte Edel-Bühne. Fast könnte man da Mitleid mit diesen etwas älteren, heftig schwitzenden Herren kriegen.

Aber: Mitleid wäre fehl am Platz. Denn was sich die Toten Hosen auch nach 27 Jahren Karriere mit über 23 Millionen verkauften Platten erhalten haben: Sie wirken authentisch. Die Fans glauben den Millionären in Lumpenklamotten, dass sie Spaß haben. Und so ist das Konzert eine dröhnende, sich selbst befruchtende Endlosschleife des Aggressionsab- und Spaßaufbaus. Bei jedem Song steigt die Stimmung weiter. Egal, ob es um Hymnen wie „Alles was war" oder „Bonnie und Clyde" geht, um Zeiten in denen das „Wünschen wieder hilft" oder den unvermeidlichen „Alex", der immer kommt: Fußballstadion war gestern, echte, glückliche Fangesänge gibt es bei den Toten Hosen. Dafür hat man schließlich bezahlt. Martin Mai

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