„Notbremse“ vor Tiger-Spiel
Mannheimer Adler feuern Trainer Mason – und Manager Kuhl beklagt „Tunnelblick“. Nürnbergs Coach Brockmann lobt vor dem Auswärts-Doppel in Düsseldorf und Mannheim Neuzugang Schultz: „Sehr gute Leistung“
NÜRNBERG Der Glaube versetzt bekanntlich auch Eisberge. Gut, die Titanic hat es dennoch zerbröselt, aber im Fall der Ice Tigers scheint es zu wirken. Frag' nach bei Andreas Brockmann, dessen Glaube an seine Puckjäger selbst im Pleitenmonat November mit elf Niederlagen in Serie unerschütterlich blieb. „Wir können jeden Gegner schlagen", war und ist der Tiger-Dompteur überzeugt. Und Recht hat er, wie der bravouröse 5:2-Heimsieg am Sonntag gegen DEL-Spitzenreiter Eisbären Berlin bewiesen hat.
Fowler übernimmt in Mannheim
Die Brockmänner als Favoritenkiller - damit soll es beim Auswärts-Doppel am Freitag in Düsseldorf (19.30 Uhr) und Sonntag (18.30 Uhr) in Mannheim munter weitergehen. Zwei Aufgaben jedoch mit völlig unterschiedlichen Vorzeichen. Denn: Während Altmeister Düsseldorf die Eisbären-Jagd eröffnet hat und die Berliner von der Pole Position verdrängen will, steckt DEL-Rekordchampion Adler Mannheim tief in der Krise – und gestern hat Boss Daniel Hopp „die Notbremse gezogen“.
Der Absturz aus den Playoff-Rängen sorgte im Adler-Horst für ein schweres Erdbeben. Personelle Konsequenzen inklusive. Trainer Doug Mason, erst zu Saisonbeginn verpflichtet, hat fertig nach der achten Niederlage in den letzten neun Spielen. „Wir haben nicht mehr geglaubt, dass er die Wende einleiten kann“, begründete Hopp am Tag nach der 4:5-Pleite gegen Düsseldorf den Rauswurf. Beim Spiel gegen Nürnberg wird der bisherige „Co“ Teal Fowler das Kommando übernehmen.
Direkter Einzug in die Playoffs ist möglich
Zurückziehen wird sich Marcus Kuhl nach 16 Jahren als Manager. Der 53-Jährige soll den neu zu schaffenden Sportdirektor-Posten übernehmen, bekommt einen neuen Manager an die Seite. Kuhl, zuletzt heftig kritisiert, gestand Fehler ein: „In den Jahren bin ich ein bisschen betriebsblind geworden, habe einen Tunnelblick bekommen.“
Licht am Ende des Tunnels ausgerechnet gegen die Tiger? Die wollen mit Neuzugang Jesse Schultz ihre Trefferquote weiter steigen. „Eine sehr gute Leistung“ bescheinigte Brockmann dem Kanadier bei seiner Premiere, der gegen Berlin gleich seinen ersten Scorerpunkt mit dem Pass zum 4:2 von Adrian Grygiel verbuchte. Rang sechs und damit der Direkteinzug in die Endrunde sind für die Noris-Cracks durchaus machbar. Man muss nur gewinnen – und fest daran glauben. Michael Rupp
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