Nicht über den Tisch gezogen

Unter dem Hammer: Zu Gunsten eines Nürnberger Hospiz lassen fränkische Künstler ihre Werke versteigern. Darunter wertvolle Unikate.
von  Abendzeitung
Kann ersteigert werden: Ein Druck von Toni Burghart.
Kann ersteigert werden: Ein Druck von Toni Burghart. © Katalog

NÜRNBERG - Unter dem Hammer: Zu Gunsten eines Nürnberger Hospiz lassen fränkische Künstler ihre Werke versteigern. Darunter wertvolle Unikate.

Kunst soll Kranken helfen: Toni Burghart, Botond, Oskar Koller sind nur einige der bedeutenden fränkischen Künstler, deren Werke am 16. November um 11 Uhr im Aufseßsaal des Germanischen Nationalmuseums unter den Hammer kommen. Zugunsten des Mögeldorfer Hospizes, das damit Finanzierungslücken schließt. Denn die Begleitung von Sterbenden wird von den Kostenträgern aus Versicherung und Sozialamt nur zu 90 Prozent gezahlt. Klaus Rühl, der mit Klaus Audenrieth die Auktion ehrenamtlich organisiert, hatte vor vier Jahren die Idee, mit einer Kunst-Versteigerung das Defizit zu bekämpfen. 2004 und 2006 kamen so je 20000 Euro zusammen.

In diesem Jahr ist das Angebot zwischen Gemälden, Skulpturen und Drucken besonders breit gefächert. Anders als zuvor sind sogar überwiegend Unikate dabei. Das treibt die Aufrufpreise (80 bis 1000 Euro) in die Höhe.

Der Schlüssel für die Spendenbereitschaft der Künstler ist die Hospizarbeit, wie Rühl sagt: „Das halten die meisten für eine gute Sache.“ Der Rentner hat selbst zwei Werke von Werner Knaupp und Michael Mathias Prechtl beigesteuert. Auch wegen der höheren Preise hofft er 2008 auf reiche Erträge. „Wir haben unseren Katalog Ärzten, Notaren und Rechtsanwälten geschickt, also allen, die Geld haben“, sagt er verschmitzt. Stadtrat Utz W. Ulrich, der die Rolle des Auktionators wieder übernimmt, ergänzt: „Sie wissen, dass sie bei uns nicht über den Tisch gezogen werden, sondern faire Angebote bekommen und dabei auch noch etwas Gutes tun.“ GK

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