Nicht aufgeben, egal bei was

Auf der Suche nach der Weisheit im Rock’n’Roll und im Leben – Dominik Schütte über seinen Roman „Was würde der Boss tun?“
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Autor Dominik Schütte schickt seine Romanfigur Tom zu Bruce Springsteen - und sich selbst in seine Heimatstadt Nürnberg. Hier liest er am 2. Mai in der Zwingerbar.
Verlag Autor Dominik Schütte schickt seine Romanfigur Tom zu Bruce Springsteen - und sich selbst in seine Heimatstadt Nürnberg. Hier liest er am 2. Mai in der Zwingerbar.

NÜRNBERG Ich höre gerade etwas schlechter, ich habe Tampons in den Ohren", ist das erste, was Dominik Schütte sagt, will man mit ihm über seinen gerade erschienenen Roman "Was würde der Boss tun?" (Piper) reden. Denn wie seine Romanfigur Tom hat auch der ehemalige AZ-Mitarbeiter und jetzige stellvertretende Chefredakteur des Magazins GQ sich das Trommelfell verdorben und muss sich in regelmässigen Abständen das Ohr spülen lassen. Damit er wieder gut hört. Was wichtig ist, geht es in dem Erstling des in Nürnberg aufgewachsenen Autors doch auch und vor allem um Rock'n'Roll, von Bruce Springsteen, dem "Boss". Der ist das Idol der Figur Tom, die sich auf rund 230 Seiten auf eine popkulturelle Pilgerreise nach New Jersey begibt. Da stellt sich die Frage, ob es nicht noch mehr Parallelen zwischen Tom und Dominik gibt. Die AZ fragte nach.

AZ: Herr Schütte , haben Sie auch eine Kartei mit Weisheiten aus Springsteen-Songs wie ihre Romanfigur Tom?

DOMINIK SCHÜTTE: So einen Karteikasten gibt es nicht. Aber es gibt schon ein paar Songs, die für mich Ratschlag-Charakter haben. Mein Lieblingssong ist "No Surrender" - nicht aufgeben, egal worum es geht.

AZ: Das bringt uns zur Frage, wie autobiografisch Ihr Buch denn ist?
DOMINIK SCHÜTTE: Ursprünglich wollte ich einen Rock'n'Roll-Ratgeber schreiben. Da habe ich lange überlegt, was einem Mick Jagger denn raten soll. Ausser: "Sei gierig!" (lacht) Aber ich bin ein grosser Springsteen-Fan. Und so hatte ich die Idee, das nur mit Bruce zu machen. Als ich anfing zu schreiben, wurde aber schnell ein Roman draus. Die Basis ist natürlich nahe bei mir. Aber die Charaktere haben schnell ein Eigenleben entwickelt.

AZ: Sie sind in Nürnberg aufgewachsen. Was sagen denn Ihre Jugend-Freunde zu dem Buch. Erkennen die sich da wieder?

DOMINIK SCHÜTTE: Ganz viele Freunde und alte Bekannte aus Nürnberger sagen natürlich, sie hatten Spass beim Lesen, aber sie konnten es kaum wertfrei tun, weil Reales und fiktive Geschichte hoffnungslos verwurschtelt waren. Denn vieles im Buch ist tatsächlich so passiert. Oder ich habe davon gehört, dass es jemandem passiert ist. Aber ich verrate nicht, was erfunden und was real ist. Ein paar Leute erkennen sich natürlich eindeutig wieder - und von denen hat sich bisher keiner beschwert.

AZ: Ihre Nürnberger Lesungen werden also eine Art Wiedersehensfeier mit Freunden?

DOMINIK SCHÜTTE: Die nächtliche Lesung in der Zwingerbar bestimmt - aber da ich bin auch ganz schön nervös. Denn ich spiele auch selbst Songs von Springsteen auf der Gitarre. Damit die Leute mitbekommen, was mir das bedeutet. Und in Nürnberg kennen mich ja so viele, da bin ich schon besonders aufgeregt.
AZ: Haben Sie denn Springsteen je persönlich getroffen?

DOMINIK SCHÜTTE: Nee, ich war zwar auch auf seinen Spuren in New Jersey unterwegs, allerdings weitaus weniger forsch als Tom. Und so nah wollte ich ihm auch nicht auf die Pelle rücken.

AZ:Gar nicht?

DOMINIK SCHÜTTE: Naja, einmal stand ich im Konzert ganz vorne und hätte seine Wade packen können. Abgeklatscht hätte ich mit ihm schon. Aber die Wade packen? Nö.

 

Dominik Schütte stellt sein Buch am 2. Mai ab 20 Uhr in der Nürnberger Zwingerbar vor.

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