Neues von Yvonne: Die Kuh ist vom Eis
MÜHLDORF - Sie hat alles richtig gemacht. Ende Mai wird Yvonne gut gemästet in einen Laster zum Schlachter gekarrt. Sie büxt aus und flieht in den Wald. Versteckt sich bei Zangberg (Kreis Mühldorf) wochenlang im Wald, narrt Jäger mit geladenen Gewehren, die Polizei sowie ihre neuen Besitzer vom Gnadenhof Gut Aiderbichl und widersteht sogar dem bulligen Ochsen Ernst, der sie mit seinem Prachtkörper aus der Reserve locken soll.
Jetzt hat das Landratsamt Mühldorf am Inn beschlossen: Yvonne bleibt im Wald, so lange sie mag. Und vor allem: Sie bleibt am Leben. Die Abschussgenehmigung, die vor zwei Wochen ausgesetzt worden war, tritt nicht wieder in Kraft. Die Kuh ist vom Eis. Endgültig.
Die Behörde rät, Yvonne jetzt einfach in Ruhe zu lassen. „Unter Tierschutzaspekten ist es nach Meinung aller Beteiligten am sinnvollsten, die Kuh möglichst in Ruhe zu ihrem gewohnten Tagesrhythmus kommen zu lassen.“
Yvonne sei derzeit auch keine akute Gefahr für Autofahrer – vor mehreren Wochen hatte sie mehrere Male eine Staatsstraße gefährlich gekreuzt, daraufhin gab das Landratsamt Yvonne zum Abschuss frei.
Jetzt heißt es: Es „sind keine groß angelegten Such- oder Fangaktionen notwendig.“ Auf deutsch: Lasst das Viech halt einfach in Ruhe.
Nur drei Jäger bleiben auf den Spuren der Kuh. Sie dürfen aber nur mit Betäubungsgewehren schießen.
Wie schwer es ist, im Wald oder im Maisfeld ein Rind zu treffen, werden nun auch Jäger bei Aschaffenburg erfahren. Wie jetzt bekannt wurde, sind vor einer Woche in Schöllkrippen (Unterfranken) gleich neun Rindviecher entflohen. Vier Kühe, vier Kälber und ein Bulle haben einfach ihre Weide verlassen.
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