Neuer Heimskandal: Folter-Videos mit Behinderten!

Der Film wurde zufällig bei Renovierungs- Arbeiten im St. Josefs-Stift bei Würzburg entdeckt. Der Leiter der Einrichtung zeigte die Ex-Mitarbeiterin an.
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Hier ereignete sich der Skandal: die Förderstätte St. Josefs-Stift in Eisingen (Unterfranken) vor der Sanierung.
dpa Hier ereignete sich der Skandal: die Förderstätte St. Josefs-Stift in Eisingen (Unterfranken) vor der Sanierung.

Der Film wurde zufällig bei Renovierungs- Arbeiten im St. Josefs-Stift bei Würzburg entdeckt. Der Leiter der Einrichtung zeigte die Ex-Mitarbeiterin an.

EISINGEN Misshandlungen, Missbrauch: Im skandalträchtigen Behindertenheim St. Josefs-Stift in Eisingen bei Würzburg wurden wieder Menschen gequält! Wegen des Verdachts der Nötigung, der Misshandlung Schutzbefohlener und möglicher Körperverletzung zeigte der Geschäftsführer Bernhard Götz jetzt eine Ex-Mitarbeiterin der Förderstätte des Hauses bei der Staatsanwaltschaft an. Die Pflegerin habe eine Behinderte eine halbe Stunde zu Boden gedrückt, fixiert und dabei gefilmt, sagte Götz.

Staatsanwalt Erik Ohlenschlager bestätigte die Anzeige. In dem Videofilm, der zufällig im Juli bei Renovierungsarbeiten gefunden wurde, war die Heimkraft zu sehen, wie sie eine nicht aggressive Behinderte ohne Hilfsmittel fixiere und dabei offensichtlich beruhigt habe. „Es ist nicht erkennbar, dass sie das will“, sagte Bernhard Götz.

Die katholische Einrichtung geriet immer wieder in die Schlagzeilen

Die Hilfskraft, die die Videokamera vermutlich vor zwei Jahren bedient hatte, wurde intern versetzt. Sie habe nur Anweisungen ihrer Chefin befolgt und ansonsten stets gute Arbeit geleistet. Dennoch wurde sie angezeigt. Die Fachkraft selbst hatte Ende April aus privaten Gründen gekündigt, bevor die Vorwürfe erhoben worden waren.

Die Frau hatte zudem mit einer Kollegin Heimbewohner, die in einer Gruppe für „herausfordernde Behinderte“ arbeiteten, grundlos hart angepackt. „Die Fachkräfte waren sehr dominant, sehr rüde“, erklärte Bernhard Götz. So sollen sie als aggressiv geltende Behinderte mehrfach, angeblich zur Beruhigung, in ein leeres Zimmer gesteckt haben, obwohl die Bewohner nicht rabiat gewesen seien. Die Vorgesetzte wurde entlassen.

In den Häusern des St. Josefs-Stifts leben rund 380 geistig und körperlich Behinderte. Die katholische Einrichtung geriet immer wieder in die Schlagzeilen. Mitte der 90er Jahre wurden hier Behinderte misshandelt. Zudem gab es Vorfälle von sexuellem Missbrauch. Zwischen 1994 und 1998 waren bei den Bewohnern nicht genehmigte Bluttests vorgenommen worden.

Angelika Röpke

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