Neuer Bildungstest: Die Buben fallen zurück

Der neue Bildungstest ist da: Die Mädchen hängen ihre männlichen Mitschüler immer weiter ab. Wo Bayern punktet – und wo es am meisten hakt.
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Der neue Bildungstest ist da: Die Mädchen hängen ihre männlichen Mitschüler immer weiter ab. Wo Bayern punktet – und wo es am meisten hakt.

MÜNCHEN Früher war’s in Bayern das katholische Arbeitermädchen vom Land, das in der Schule nicht mitkam. Heute ist es der Migrantenbub in der Stadt, der das Nachsehen hat. Zwar sind die Schüler im Freistaat nach dem neuesten bundesweiten Bildungs-Test in den Fächern Deutsch, Englisch und Französisch in der 9.Klasse so gut wie nie und bundesweit die Besten. Zu verdanken aber ist das vor allem den schlauen Mädchen.

Der Geschlechterkampf: Im Fach Englisch hängen die Mädchen in Bayern die Buben um Längen ab. Nur in Sachsen-Anhalt ist die Schere zwischen den Geschlechtern noch größer, wenn es um’s Verstehen der Weltsprache geht. Anders bei Französisch. „Weil Schülerinnen und Schüler mit Französisch als erster Fremdsprache eine sozio-ökonomisch privilegierte Gruppe ihres Jahrganges darstellen“, so die Verfasser der Studie. Die Mädchen sind aber in der Schule einfach top. Am größten ist ihr Vorsprung bundesweit in der Rechtschreibung. Gleich mehr als ein Schuljahr haben sie hier die Nase vorn. Der Grund: Das weibliche Geschlecht hat die Vorherrschaft auf dem Gymnasium übernommen. Das männliche auf der Hauptschule. Bayern führt hier mit Platz sechs das Mittelfeld unter den Bundesländern an.

Arme und Reiche: Ein altes Thema. Nirgendwo sonst in Europa spielt die soziale Herkunft für die Schullaufbahn eine derartige Rolle. Getoppt wird das nur noch von Bayern. Wer hier aus einer Akademiker-Familie kommt, dem stehen alle Türen offen. Für Arbeiterkinder dagegen scheinen sie verschlossen. Die Tester schlagen Alarm: Ein Kind aus der weiß-blauen Bildungschicht hat eine „fast 14-mal höhere Chance ein Gymnasium zu besuchen“ als eines von Facharbeiter-Eltern.

Dahoam is dahoam: Nicht für alle. Hier nimmt Bayern einen unrühmlichen Spitzenplatz mit der Migrantenhochburg Berlin ein. In der Bundeshauptstadt, im Freistaat und in Hamburg haben die Bildungstester die größten Leistungsunterschiede zwischen Migrantenkindern und anderen Schülerinnen und Schülern ausgemacht. Vor allem in Deutsch.

Schüler ohne Migrationshintergrund schneiden besser ab als Jugendlich mit einem im Ausland geborenen Elternteil. Sie aber sind noch besser, als die Zuwanderer-Kinder, die schon hier geboren wurden. Das Schlusslicht bilden diejenigen Schüler, die gemeinsam mit ihren Eltern nach Deutschland gekommen sind. Sie hängen im Fach Deutsch oft bis zu zwei Jahre hinter her.

Auch die Lehrer bekommen ihr Fett ab. Schuld am teilweise schlechten Abschneiden der Schüler, sei die „geringe fachliche Qualifikation“ einiger Lehrer .

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