Neue Sporthalle neben der Arena?

NÜRNBERG - Für die Sportvereine ist eine neue Halle ein Wunschobjekt – doch die Stadt hat kein Geld, und die Arena-Betreiber warten die Sportentwicklung ab
Die eine ist zu groß, die andere zu klein – Nürnberg hat ein Sporthallenproblem. Kleinere Vereine bekommen die Arena nicht voll, haben aber im Berufsbildungszentrum (BBZ) Platznöte. Und auch die Sportschulen drängen. Jetzt überlegt die Stadt, ob und wo sich eine neue Halle lohnen würde. Zeitgleich brüten auch die Bosse der Arena Nürnberger Versicherung über der gleichen Idee. Die wichtigste Frage: Wie könnte sich ein solches Projekt finanzieren?
Arena-Prokurist Jürgen Fottner ist sich sicher, dass der Bedarf für eine kleine Halle mit einer Kapazität von 4000 Zuschauern neben der Arena (sie fasst bei Eishockey-Spielen 8200 Zuschauer) da wäre. „Jeder Verein, der eine Bundesliga-Mannschaft hat, die auch mal in internationalen Wettbewerben spielt, wäre froh darüber“, erklärt Frottner. Deshalb hänge ein Neubau für ihn auch mit der Entwicklung des Profi–Sports in Nürnberg ab. „Was passiert im Basketball? Was machen die Handball-Damen?“
Auch die Stadtväter beschäftigen sich mit dem Thema. „Wir sind dabei, verschiedene Standorte zu untersuchen und überlegen, welches Profil, welche Größe und welche Ausstattung eine solche Halle haben könnte“, erklärt Ronald Höfler, persönlicher Referent von Sportbürgermeister Horst Förther. Hohe Priorität hat die neue Halle in den Überlegungen allerdings nicht: „Der städtische Investitionshaushalt ist ausgeschöpft.“
Fakt ist aber auch: Die zehn Rad-Minuten von der Arena entfernte Bert-Brecht-Schule, die Elite-Schule des Sports, und das Internat „Sankt Paul" am Dutzendteich brauchen neue Trainingsmöglichkeiten. Und Vereine wie die Handballerinnen des FCN bräuchten eine größere Halle, als die im BBZ, das keine umlaufenden Zuschauertribünen und sehr eingeschränkte Parkmöglichkeiten hat. Die Stadt Nürnberg oder Arena GmbH? Wer eine Halle baut, mit oder ohne Investor, ob überhaupt oder gemeinsam steht also noch in den Sternen. „Bisher gab es noch keine gemeinsamen Gespräche“, so Fottner. au/mir