Neue Sängerin - Fans feiern Roxette in München

Ende 2019 starb mit Marie Fredriksson die Stimme der Pop-Band Roxette. Nun macht Mastermind Per Gessle weiter - mit den alten Songs und neuer Sängerin. Geht das Konzept auf?
Elke Richter, dpa |
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Harmonierten gut miteinander: Roxette-Urgestein Per Gessle und Neuzugang Lena Philipsson.
Harmonierten gut miteinander: Roxette-Urgestein Per Gessle und Neuzugang Lena Philipsson. © Felix Hörhager/dpa
München

Mit Ohrwürmern wie "The Look", "Joyride" oder "Dangerous" hat Roxette beim ersten Deutschlandkonzert mit neuer Sängerin die Fans begeistert. Rund 6.000 Menschen jubelten Urgestein Per Gessle und der Schwedin Lena Philipsson zu, als sie in der ausverkauften Musik-Arena auf dem Münchner Tollwood-Festival einen Hit nach dem anderen präsentierten. Die Fans goutierten die neue Konstellation und freuten sich offenkundig, die vielen Roxette-Klassiker nach langer Zeit wieder live zu hören.

Das schwedische Pop-Duo war in seiner Ursprungsbesetzung seit seinem internationalen Durchbruch 1989 mit zahlreichen Songs in den Charts vertreten. Doch mit der schweren Erkrankung der Frontfrau Marie Fredriksson im Jahr 2002 und erst recht mit ihrem Tod 2019 schien das Ende von Roxette besiegelt. Bis der umtriebige Songwriter und Gitarrist Gessle mit Philipsson ein Lied für ein Duettalbum auf Schwedisch aufnahm.

Erst Bedenkzeit erbeten - und dann Ja gesagt

"Und im Studio wurde mir klar: Hey, Lena hat diese Fähigkeit, die nur sehr wenige Sängerinnen haben, Songs wie "Fading Like A Flower", "Spending My Time", "Queen of Rain" oder "It must have been love" zu singen", erinnerte sich Gessle im Interview der Deutschen Presse-Agentur. Also habe er sie gefragt, ob sie mit ihm das musikalische Erbe von Roxette fortführen wolle.

Philipsson war zwar von der Idee begeistert, erbat sich aber Bedenkzeit. Schließlich hatte sich die 59-Jährige in Schweden eine erfolgreiche Karriere aufgebaut. "Und dann wurde mir klar, dass es sehr schwer sein würde, Nein zu sagen. Also habe ich Ja gesagt", erzählte sie vor dem Konzert in München.

Die Fans dort dankten es ihr. Spätestens nach dem zweiten Song, als sie bei "Sleeping in my car" ihr gesangliches Können und ihre jahrzehntelange Bühnenerfahrung zeigte, hatte sie das Publikum auf ihrer Seite. Dabei versuchte Philipsson explizit nicht, ihre Vorgängerin nachzuahmen. "Denn ich bin nicht hier, um etwas zu verändern oder mein eigenes Ding zu machen oder so etwas. Ich möchte die Songs und Roxette und Marie und alles respektieren. Ich möchte die Fans glücklich machen", erläuterte sie der dpa vor dem Auftritt in München.

Große Spielfreude - und ein Gag vom Gitarristen

Und das klappte: Von Takt eins an sang und klatschte das Publikum mit. Gessle und Philipsson heizten die Menge ebenso an wie die Mitglieder der Band, von denen Gitarrist Christoffer Lundquist den Vogel abschoss: Beim obligatorischen Vorstellungs-Solo stimmte er die Melodie von "In München steht ein Hofbräuhaus" an - und das Publikum in der bayerischen Landeshauptstadt fiel begeistert mit "eins, zwei, g'suffa" ein. 

Danach ging es aber gleich mit Roxette-Klassikern weiter. Gessle hatte sichtlich Spaß daran, sie nach so vielen Jahren wieder live zu spielen. "Ich bin so glücklich, dass all diese Songs, die ich geschrieben habe, immer noch so viel für so viele Menschen auf der ganzen Welt bedeuten", hatte er schon vor dem Konzert gesagt. "Diese Resonanz, die wir bekommen - die Leute singen mit, die Leute weinen, die Leute umarmen sich... Es ist einfach eine so großartige positive Energie, die diese Arenen und diese Orte, an denen wir spielen, immer noch erfüllt. Und ich muss mich in den Arm kneifen, dass es wirklich wahr ist."

Dabei gab und gibt es unter den Fans durchaus Skepsis, ob Roxette ohne Fredriksson und deren markante Stimme überhaupt funktionieren kann. Und tatsächlich ist es nicht das gleiche: Philipssons Stimme hat eine dunklere Färbung, ist rockiger, manche Höhen vermeidet sie. Auch vom Typ her ist sie ganz anders. Und dennoch springt der Funke über.

Weitere Konzerte im Herbst

Seit Februar touren Roxette in neuer Konstellation, im Herbst soll es weitere Konzerte in Deutschland geben. "Nächstes Jahr können wir hoffentlich nach Südamerika und in den Rest der Welt reisen", kündigte Gessle zudem an. 

Damit würde sich ein großer Wunsch von Yaro Shapko erfüllen, der eigens aus Kanada zum Konzert nach München geflogen ist. Der 47-Jährige, der wie viele im Münchner Publikum schon Roxettes Hochphase in den 90ern miterlebt hat, freut sich sehr über den Neustart: "Mein Gefühl ist, dass Marie glücklich wäre, dass die Show weitergeht."

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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