Neue Pistolen für Polizei günstiger als gedacht

Nahezu alle Polizisten der bayerischen Landespolizei sind in den vergangenen Monaten mit neuen Pistolen ausgestattet worden. Ein paar Probleme gibt es bei den Holstern. Und weil bei der Umstellung nicht alles geklappt hat, ermittelt das Landeskriminalamt.
dpa |
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Eine Polizistin hält die zukünftige Dienstwaffe in der Hand. Foto: Peter Kneffel/dpa/Archivbild
dpa Eine Polizistin hält die zukünftige Dienstwaffe in der Hand. Foto: Peter Kneffel/dpa/Archivbild

München (dpa/lby) - Die Anschaffung von neuen Dienstpistolen für die bayerische Polizei wird deutlich günstiger als zunächst angenommen. Statt der ursprünglich kalkulierten 30 Millionen Euro lägen die Kosten derzeit bei rund 20 Millionen Euro, teilte das Innenministerium in München auf Anfrage mit. Darin mit eingerechnet seien auch die Kosten für neue Holster, Magazintragetaschen, Munition und Trainingswaffen sowie Schulungen. Mehr als 90 Prozent der rund 35 000 Beamten der Landespolizei trügen schon das neue Modell SFP9-TR von Heckler & Koch.

Die Polizisten sind nach Angaben des Ministeriums zufrieden mit der neuen Waffe. Das bestätigten auch die beiden Polizeigewerkschaften in Bayern. Lediglich das neue Holster zum Tragen der Pistole drückte anfangs bei einigen Beamten am Körper - insbesondere beim Sitzen in bestimmten Streifenwagen, wie der Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Peter Schall, mitteilte. Der Hersteller habe aber reagiert, etwa durch die individuelle Anpassung der Holster.

Den uniformierten Beamten stehen dem Innenministerium zufolge aktuell zwei, Zivilbeamten drei Holster zur Verfügung. Derzeit werde geprüft, ob allen Polizisten drei Holster zur Auswahl gestellt werden sollen. Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) in Bayern habe sich zwar noch zusätzlich die Erprobung eines sogenannten Oberschenkelholsters für mehr Tragekomfort gewünscht, das Ministerium sieht dafür aber keine Notwendigkeit.

Die ersten Erfahrungen mit dem neuen Pistolen-Modell bestätigten den positiven Eindruck, den die rund 1000 Tester bei der Vorauswahl machten, sagte Jürgen Köhnlein, der für die DPolG die Umstellung auf die neue Pistole begleitete. Es würden gute Trefferbilder erzielt. Die höhere Munitionszahl sei eine Verbesserung.

Nach Angaben des Herstellers Heckler & Koch handelt es sich bei den neuen Waffen um Schlagbolzenpistolen, die mit 15 Schuss eine fast doppelt so hohe Magazinkapazität haben wie die alten Dienstwaffen mit 8 Schuss. Zudem kann das Griffstück an die Handgröße angepasst werden.

Fast 40 Jahre lang hatte die bayerische Polizei die Pistole P7, ebenfalls von Heckler & Koch, benutzt. Die Beamten mussten diese Waffe abgeben. Bis auf einen Fall hat das auch funktioniert, wie es aus dem Innenministerium hieß. Beim Polizeipräsidium München sei eine Waffe offensichtlich "verloren" gegangen. Das Landeskriminalamt ermittle in diesem Fall.

Die alten Modelle werden bis auf wenige Ausnahmen vernichtet. Die Behörden stellen einzelne P7-Pistolen beispielsweise Museen zur Verfügung.

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