Neonazi-Aufmarsch in Wunsiedel: Alles blieb ruhig

Wunsiedel - Ein Neonazi-Aufmarsch in Wunsiedel ist am Samstag weitgehend ruhig verlaufen. Bei der Anreise der rechtsextremen Teilnehmer sei ein Neonazi festgenommen worden, weil er Gegenstände zur Vermummung bei sich geführt habe, sagte ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur dapd. „Ansonsten ist es ruhig geblieben“, sagte er. Bei der Demonstration der Rechten kamen nach Polizeiangaben etwa 160 Teilnehmer zusammen. Sie hielten mehrere Kundgebungen ab und marschierten durch das Stadtgebiet.
Gewerkschaften, die Kirche, Politiker und andere Gruppen hatten zu einer Gegendemonstration aufgerufen. Dem Bündnis „Wunsiedel ist bunt, nicht braun“, hatten sich nach Angaben des Sprechers etwa 350 Personen angeschlossen. Die Neonazi-Kundgebung sowie die Gegenveranstaltungen dauerten am Nachmittag noch an und sollten am frühen Abend beendet werden.
Das Landratsamt Wunsiedel hatte die unter dem Namen „Tot sind nur jene, die vergessen werden“ angemeldete Veranstaltung der Rechtsextremen zunächst untersagt. Der Anmelder habe einen deutlichen Bezug zur nationalsozialistischen Gewalt- und Willkürherrschaft und zu Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß hergestellt. Das Verwaltungsgericht Bayreuth hatte das Verbot jedoch kassiert.